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    Der Wind streichelt die Wangen! ✓

    Der Wind streichelt die Wangen!

    so stellt man sich Strand vor...wer fragt, dem sage ich Ostsee nicht weit fort...


    Wer hat das nicht schon von uns am Wasser erlebt, leichte Brise aus Nordwest, die Sonne steht noch im Eck,
    in der rechten Pranke das Brötchen mit ganz dick Wurst, die Duftwolken eines Kaffee´s steigen in die Luft. Ab und zu ein Krächzen am Himmel,
    im Gras sitzt ein Grashüpfer und zirpt uns ein Lied. Das perfekte Ambiente für einen beginnenden Abend.
    Freund Sven sitzt ruhig und genießt das Besondere heute und hier, kein Abend, kein Tag ist gleich.
    Wer in unsere Augen schaut, der sieht das besondere Etwas, der Tisch ist gedeckt, nun fehlt nur noch die Beute.
    Ein Mann ein Jäger!

    auf den letzten Weg durfte ich sie begleiten...8 Jahre war ich alt...


    Weit vor den Toren der Stadt Lübeck !
    Hier wo Luba der Fischer sein Wirken hatte, da fängt so manches Abenteuer an.
    Die nächtliche Fahrt ins Revier,
    lange ist es her, wir legen im Schlutuper Hafen ab, auf dem Schiff der Lotte befinden sich,
    ein Vierbeiner von Beruf Kater und Fischtöter. Er hat bereits seinen Stammplatz neben dem Kompass auf einem alten Kissen Platz genommen,
    schaut aus dem Fenster, denn er hat das schon etliche Male gemacht. Peter gehört zum Klan der Willwater´s, Besonderheiten weiße Blesse am Hals,
    ansonsten pechschwarz wie die Nacht. Er hat irgendwann auf der der Lotte angeheuert,
    vermutlich hat er bei einem anderen Dampfer im Hafen abgemustert und sich ein neues Zuhause gesucht.
    Wie er kam, da war er namenlos. Und so etwas geht nicht, so bekam der den Namen Peter,
    vermutlich abgeleitet von Petrus, dem Gönner der Meeresfischer und Wildbeuter.
    Der andere Kollege ist Paul, ein Mann mit langer Vergangenheit , er hat schon vor Stolpmünde in Pommern gefischt,
    auf den ist Verlass, kannst die Pranke darauf geben. Am Ruder steht der erfahrene Küstenfischer Johann Wilhelm.
    Ich bin ganz weit weg im Hintergrund, schlaftrunken, ich sehe nur die See blinzelt im Licht des Mondes. Toplicht steht am Vormast hell und deutlich,
    Steuer- und Backbordleuchte strahlt ebenso. Das Schmuckstück ist der neue Scheinwerfer, abgeluchst von einem Marineschiff,
    mit dem kann man von der einen Seite der Trave bis fast zur anderen Seite der Trave leuchten. Taghell wird das Wasser vor uns,
    wenn das gute Stück seine Strahlen verteilt. Niemand kann sich uns in den Weg stellen, die Lotte rauscht geschmeidig durch das Wasser
    der Trave. Fischerei kann so romantisch und schön sein, wenn da nur nicht die harte Arbeit wäre,
    oftmals ohne großen Lohn und die die 7 Tage Woche. Oder wenn der Fisch ausreichend da ist,
    wie in der Heringszeit 24 Stunden am Stück fischen. Wie oft hatte man es, die Netze leer oder nicht ausreichend Fisch um 2 Mann inklusive Familien zu ernähren.
    Als ich irgendwann an der Schwelle stand, was machst Du im Leben, da sagte mein Vater zu mir, werde kein Fischer, die Zeiten werden ganz schlecht.
    Jetzt wärst Du ein Junger und vielen Alten, irgendwann dann ein alter Fischer unter nichts. Und er hatte ja Recht, oft war der Fang so bescheiden,
    es deckte nicht mal die Kosten, dann musste man sich was einfallen lassen. Arbeiten nebenbei beim Fischhändler und auf dem Markt
    im Buscherump Fisch an den Mann oder die Frau bringen.
    Aber es gab auch Tage da entschädigte einfach alles um einen herum die dürftigen schlechten Ergebnisse der Vergangenheit.
    Wenn man großes Glück hatte und vor Niendorf bei der Waadenfischerei gingen 20 Zentner Aal bei einem Zug ins Netz.
    Da fing eigentlich das Problem an, man wollte den Kollegen nicht unbedingt zeigen, was und wie viel man gefangen hatte.
    So wurde oft die Aale in Netzbeuteln gehältert z.B. in der Holzwiek an der Brücke.
    Es wurden dann maximal 4 - 5 Zentner bei der Fischereigenossenschaft abgegeben. Das war ein Versteckspiel wie heute eben. Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
    Und irgendwann geht das schönste Schiff der Welt zum Abdecker, bedingt durch Abwrackprämien
    ging auch die Lotte den Weg zur Teerhofsinsel und jetzt liegt die Seele dieses schönes Schiffes auf dem 8 Kontinent und schaut vom Himmel auf uns herab.
    So ist das Leben eben , nichts hält ewig. Farewell! Aber eines werde ich nicht vergessen, die letzte Reise der Lotte.
    Sie konnte nicht mehr, war in die Jahre gekommen, wurde von einem Kutter aus Gothmund von meinem Onkel Wilhelm Westphal zur Teerhofsinsel geschleppt.
    So richtig begriffen habe ich das erst nächsten Tag,
    der Platz an der Brücke im Schlutuper Fischereihafen war leer.
    Aber es geht weiter…immer stur der Zukunft entgegen. Man darf sich nicht der Zukunft verschließen.

    schön ist das Revier der Trave....


    Wer sich stetig anpasst, der ist immer dicht am Fisch.
    Wir hatten uns vor gar nicht so langer Zeit am Strand verabredet. Rechts von mir stand Sven und links von mir war der Andreas.
    Die Dunkelheit erreichte uns fürchterlich schnell. Rechts von mir rappelte es, links von mir rappelte es, nur bei mir funzte es so überhaupt nicht.
    Im Hinterstübchen sagte ich mir, es hat klare Vorteile, ich brauche dann morgen keine Fische verarbeiten. Aber dann wurde ich doch sehr rege,
    denn ein wahrer Wildbeuter versucht alles. Ich lief mit halber Ausrüstung an Andreas vorbei und versuchte dort mein Glück, wie sagt man doch,
    eifrig ist das Eichhörnchen. Und jetzt kamen meine beiden Kollegen flugs vorbei und schauten in die Kiste,
    na ja, es macht sich ja. Das mir so zu sagen, es knirschte am Achtersteven merklich. Aber menshealth war wieder halbwegs hergestellt.
    Das Besondere warum die beiden viel besser fingen lag daran, die fischten vorne große Auftriebskörper, ich nicht,
    ich hatte an meinem gängigen bewährten Stiefel festgehalten.
    Und so nahe liegt eben Erfolg oder Misserfolg, beides ist doch miteinander verwandt.

    können wir es, natürlich....na klar




    Der heutige Wildbeuter entwickelt sich.
    Von wegen er geht los, macht wie früher den Eimer voll, schüttet den Fang zu Hause in den Waschtrog
    und Mutter kann sich dann daran austoben. Alles nicht von ungefähr, es war früher so, genügend Berichte stehen in meinem Notizbuch.
    Mit dem Rad von der Mündung der Trave nach Hause. Völlig platt, im Hinterkopf den Gedanken Mutter macht das schon. Entspanntes Leben eines
    Paschas. Ist das heute Wildbeuter like? Nein auf keinen Fall.
    Vor gar nicht langer Zeit habe ich wieder die Messer gewetzt und feine Filets vom Hering geschnitten,
    um sie irgendwann zu einem guten Gericht zu veredeln.
    Gute schmachhafte Fischleich, es kann nichts besseres geben, selbst gefangen,
    Zutaten besorgt und dann ohne Abrakadabra angerichtet. Ich sage mal mittlerweile klappt fantastisch.
    Würde ich einen meiner Vorfahren die probieren lassen, wäre würde das gehen? Die würden freiwillig
    wieder auf den Himmel verlassen und auf den Boden der Tatsachen zurückkehren.
    Alle waren Wildbeuter, Jäger der Küste und fühlten sich verdammt wohl, wenn sie 12 Meter Wasser unter dem Kiel hatten.
    So war es früher, so ist es heute, wenn ich die See sehe, dann brauche ich kein Meer. Schöner Satz, den ich aufgeschnappt habe.
    Seien wir ganz ehrlich, im Rücken kann es noch so zwicken, die Woche kann noch so angestrengt gewesen sein. Riecht es nach Muscheln, Tang und See,
    dann ist fast alles vergessen. Ahoi!



    Ein Kamerad, ein Freund.
    Ein altes Wort, es steckt so viel mehr dahinter….es kann sein, ein Freund, der mit Dir durch dick und dünn geht.
    Auf den Du Dich voll verlassen kannst. Mein Vater Johann Wilhelm hatte so jemanden
    auf der Strecke seines Lebens gefunden. Ove ein Medizinmann, wie es sicherlich nicht viele im Leben gibt.
    Meinem Vater ging es in einer Phase seines Lebens ziemlich schlecht. Es war mehr oder fünf vor zwölf, wenn ihr wisst was das bedeutet.
    Meine Mutter rief Ove an, der war aber nicht zu Hause. Seine Tochter sagte, ich weiß wo Papa ist, er war auf einer Feier, sie erreichte ihn,
    er sprang sofort ins Auto und fuhr ins Fischerdorf. Maßnahme Spritze direkt zum Herzen, da war 1971 etwa.
    Und so wurde aus fünf vor zwölf noch ein paar gute Jahre.
    Vor einiger Zeit traf ich nach so vielen Jahren einen Ausbilder aus der Frühzeit meines Lebens, damals war ich bei der Bundeswehr,
    ich saß in Travemünde im Kaffee. Ich schaute aus dem Fenster, ich dachte den kennst Du doch. Unser alter Kompaniefeldwebel, er sah mich auch,
    er lief über die Straße, kam ins Kaffee und drückte mich in die Arme. Schaute mir ins Gesicht und sagte, Kamerad wie geht es Dir.
    Also dann können meine Taten nicht so bescheiden gewesen sein. Da sage ich nur den geschmeidigen Satz, ein Mann ein Jäger der 2/172.
    Oder hast Du erstmal A gesagt, dann sagst Du auch mal B, und hast Du erstmal B gesagt, dann tut es auch nicht mehr weh.
    Ja, ja die alten Erinnerungen oder Erfahrungen des frischen Lebens. Vor kurzer Zeit zu einem besonderen Tag erhielt ich ein Buch geschenkt,
    ein Zitat von Hand geschrieben, lieber einen Freund haben, der viel wert ist, als viele zu haben, die nichts taugen. Wohl wahr!

    die schnelle Makrele geräuchert lecker..auch diese schwamm mal in der Lübecker Bucht


    Die Fänge der Wildbeuterei
    sind im Moment eher bescheiden. Aber ist doch auch ganz normal, das Wasser küstennah ist sehr warm,
    jeder der baden möchte, kann das flink tun ohne den Zitteraal vor dem Gang ins Wasser zu machen.
    Sitzt man aber in der Natur genießt das Leben, kann richtig abschalten, oh ist das schön.
    Ich hatte letztens so einen Abend, erhoffte mir ein paar Butt, bekam nichts in den Eimer.
    Aber saß so ganz entspannt auf meinem Sessel der Marke Angler Komfortausstattung, was soll ich Euch sagen,
    ich bin eingeschlummert. Ein Aal der Größe 30 cm, der heftig die Glocke schlug, der hat mich geweckt.
    So ist das Leben, wer angeln kann, wer entspannen kann, der kann auch genießen.

    Butt geköchelt und in sauer eingelegt..nach alten Überlieferungen, echt ein Genuss...




    Gut angerichtet ist halb gegessen!
    Wir haben ja immer noch was im Stock. So ging es auch ans Mahl, Butt / Scholle geköchelt in Sauer
    eingelegt. Alles Rezept aus den Urzeiten der Wildbeuterei, vielleicht wie eben alles andere auch
    im Fischerdorf zu Schlutup entstanden?
    Ein wenig Essig vom Weißwein, ein wenig Wasser aus der Leitung, Küchenkräuter und Gewürze,
    das Ganze 15 - 20 Minuten köcheln lassen. Alles umfüllen und dann nach dem Abkühlen für fast 3 Tage in den Kühlschrank.
    So ist das eben, einfach und Standard kann jeder, zelebrieren nur der, der auch die Schriften der Alten gelesen hat.
    Von den Alten für die Zukunft lernen.

    das Menü ist sehr bekömmlich, gut geeigent für ware oder heiße Tage...


    Ich kann Euch noch so manche Geschichte / Gedanken erzählen, dazu später mehr….
    wir haben ja Gott sei Dank noch Zeit…und aufschreiben ist auch ein wenig Arbeit.
    So wollen wir es halten und machen.

    Rolf P. Willwater
    Rolf Willwater
    der Wildbeuter

    #2


    feines geschreibe

    Kommentar


      #3
      ... Rolf, danke für Deine schönen Zeilen über die alten Zeiten.
      Ist sehr viele Wahres dran!
      ----------------
      Gruß Hartmut

      Kommentar


        #4
        Zitat von Dwarslöper Beitrag anzeigen
        Der Wind streichelt die Wangen!

        so stellt man sich Strand vor...wer fragt, dem sage ich Ostsee nicht weit fort...


        Wer hat das nicht schon von uns am Wasser erlebt, leichte Brise aus Nordwest, die Sonne steht noch im Eck,
        in der rechten Pranke das Brötchen mit ganz dick Wurst, die Duftwolken eines Kaffee´s steigen in die Luft. Ab und zu ein Krächzen am Himmel,
        im Gras sitzt ein Grashüpfer und zirpt uns ein Lied. Das perfekte Ambiente für einen beginnenden Abend.
        Freund Sven sitzt ruhig und genießt das Besondere heute und hier, kein Abend, kein Tag ist gleich.
        Wer in unsere Augen schaut, der sieht das besondere Etwas, der Tisch ist gedeckt, nun fehlt nur noch die Beute.
        Ein Mann ein Jäger!

        auf den letzten Weg durfte ich sie begleiten...8 Jahre war ich alt...


        Weit vor den Toren der Stadt Lübeck !
        Hier wo Luba der Fischer sein Wirken hatte, da fängt so manches Abenteuer an.
        Die nächtliche Fahrt ins Revier,
        lange ist es her, wir legen im Schlutuper Hafen ab, auf dem Schiff der Lotte befinden sich,
        ein Vierbeiner von Beruf Kater und Fischtöter. Er hat bereits seinen Stammplatz neben dem Kompass auf einem alten Kissen Platz genommen,
        schaut aus dem Fenster, denn er hat das schon etliche Male gemacht. Peter gehört zum Klan der Willwater´s, Besonderheiten weiße Blesse am Hals,
        ansonsten pechschwarz wie die Nacht. Er hat irgendwann auf der der Lotte angeheuert,
        vermutlich hat er bei einem anderen Dampfer im Hafen abgemustert und sich ein neues Zuhause gesucht.
        Wie er kam, da war er namenlos. Und so etwas geht nicht, so bekam der den Namen Peter,
        vermutlich abgeleitet von Petrus, dem Gönner der Meeresfischer und Wildbeuter.
        Der andere Kollege ist Paul, ein Mann mit langer Vergangenheit , er hat schon vor Stolpmünde in Pommern gefischt,
        auf den ist Verlass, kannst die Pranke darauf geben. Am Ruder steht der erfahrene Küstenfischer Johann Wilhelm.
        Ich bin ganz weit weg im Hintergrund, schlaftrunken, ich sehe nur die See blinzelt im Licht des Mondes. Toplicht steht am Vormast hell und deutlich,
        Steuer- und Backbordleuchte strahlt ebenso. Das Schmuckstück ist der neue Scheinwerfer, abgeluchst von einem Marineschiff,
        mit dem kann man von der einen Seite der Trave bis fast zur anderen Seite der Trave leuchten. Taghell wird das Wasser vor uns,
        wenn das gute Stück seine Strahlen verteilt. Niemand kann sich uns in den Weg stellen, die Lotte rauscht geschmeidig durch das Wasser
        der Trave. Fischerei kann so romantisch und schön sein, wenn da nur nicht die harte Arbeit wäre,
        oftmals ohne großen Lohn und die die 7 Tage Woche. Oder wenn der Fisch ausreichend da ist,
        wie in der Heringszeit 24 Stunden am Stück fischen. Wie oft hatte man es, die Netze leer oder nicht ausreichend Fisch um 2 Mann inklusive Familien zu ernähren.
        Als ich irgendwann an der Schwelle stand, was machst Du im Leben, da sagte mein Vater zu mir, werde kein Fischer, die Zeiten werden ganz schlecht.
        Jetzt wärst Du ein Junger und vielen Alten, irgendwann dann ein alter Fischer unter nichts. Und er hatte ja Recht, oft war der Fang so bescheiden,
        es deckte nicht mal die Kosten, dann musste man sich was einfallen lassen. Arbeiten nebenbei beim Fischhändler und auf dem Markt
        im Buscherump Fisch an den Mann oder die Frau bringen.
        Aber es gab auch Tage da entschädigte einfach alles um einen herum die dürftigen schlechten Ergebnisse der Vergangenheit.
        Wenn man großes Glück hatte und vor Niendorf bei der Waadenfischerei gingen 20 Zentner Aal bei einem Zug ins Netz.
        Da fing eigentlich das Problem an, man wollte den Kollegen nicht unbedingt zeigen, was und wie viel man gefangen hatte.
        So wurde oft die Aale in Netzbeuteln gehältert z.B. in der Holzwiek an der Brücke.
        Es wurden dann maximal 4 - 5 Zentner bei der Fischereigenossenschaft abgegeben. Das war ein Versteckspiel wie heute eben. Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
        Und irgendwann geht das schönste Schiff der Welt zum Abdecker, bedingt durch Abwrackprämien
        ging auch die Lotte den Weg zur Teerhofsinsel und jetzt liegt die Seele dieses schönes Schiffes auf dem 8 Kontinent und schaut vom Himmel auf uns herab.
        So ist das Leben eben , nichts hält ewig. Farewell! Aber eines werde ich nicht vergessen, die letzte Reise der Lotte.
        Sie konnte nicht mehr, war in die Jahre gekommen, wurde von einem Kutter aus Gothmund von meinem Onkel Wilhelm Westphal zur Teerhofsinsel geschleppt.
        So richtig begriffen habe ich das erst nächsten Tag,
        der Platz an der Brücke im Schlutuper Fischereihafen war leer.
        Aber es geht weiter…immer stur der Zukunft entgegen. Man darf sich nicht der Zukunft verschließen.

        schön ist das Revier der Trave....


        Wer sich stetig anpasst, der ist immer dicht am Fisch.
        Wir hatten uns vor gar nicht so langer Zeit am Strand verabredet. Rechts von mir stand Sven und links von mir war der Andreas.
        Die Dunkelheit erreichte uns fürchterlich schnell. Rechts von mir rappelte es, links von mir rappelte es, nur bei mir funzte es so überhaupt nicht.
        Im Hinterstübchen sagte ich mir, es hat klare Vorteile, ich brauche dann morgen keine Fische verarbeiten. Aber dann wurde ich doch sehr rege,
        denn ein wahrer Wildbeuter versucht alles. Ich lief mit halber Ausrüstung an Andreas vorbei und versuchte dort mein Glück, wie sagt man doch,
        eifrig ist das Eichhörnchen. Und jetzt kamen meine beiden Kollegen flugs vorbei und schauten in die Kiste,
        na ja, es macht sich ja. Das mir so zu sagen, es knirschte am Achtersteven merklich. Aber menshealth war wieder halbwegs hergestellt.
        Das Besondere warum die beiden viel besser fingen lag daran, die fischten vorne große Auftriebskörper, ich nicht,
        ich hatte an meinem gängigen bewährten Stiefel festgehalten.
        Und so nahe liegt eben Erfolg oder Misserfolg, beides ist doch miteinander verwandt.

        können wir es, natürlich....na klar




        Der heutige Wildbeuter entwickelt sich.
        Von wegen er geht los, macht wie früher den Eimer voll, schüttet den Fang zu Hause in den Waschtrog
        und Mutter kann sich dann daran austoben. Alles nicht von ungefähr, es war früher so, genügend Berichte stehen in meinem Notizbuch.
        Mit dem Rad von der Mündung der Trave nach Hause. Völlig platt, im Hinterkopf den Gedanken Mutter macht das schon. Entspanntes Leben eines
        Paschas. Ist das heute Wildbeuter like? Nein auf keinen Fall.
        Vor gar nicht langer Zeit habe ich wieder die Messer gewetzt und feine Filets vom Hering geschnitten,
        um sie irgendwann zu einem guten Gericht zu veredeln.
        Gute schmachhafte Fischleich, es kann nichts besseres geben, selbst gefangen,
        Zutaten besorgt und dann ohne Abrakadabra angerichtet. Ich sage mal mittlerweile klappt fantastisch.
        Würde ich einen meiner Vorfahren die probieren lassen, wäre würde das gehen? Die würden freiwillig
        wieder auf den Himmel verlassen und auf den Boden der Tatsachen zurückkehren.
        Alle waren Wildbeuter, Jäger der Küste und fühlten sich verdammt wohl, wenn sie 12 Meter Wasser unter dem Kiel hatten.
        So war es früher, so ist es heute, wenn ich die See sehe, dann brauche ich kein Meer. Schöner Satz, den ich aufgeschnappt habe.
        Seien wir ganz ehrlich, im Rücken kann es noch so zwicken, die Woche kann noch so angestrengt gewesen sein. Riecht es nach Muscheln, Tang und See,
        dann ist fast alles vergessen. Ahoi!



        Ein Kamerad, ein Freund.
        Ein altes Wort, es steckt so viel mehr dahinter….es kann sein, ein Freund, der mit Dir durch dick und dünn geht.
        Auf den Du Dich voll verlassen kannst. Mein Vater Johann Wilhelm hatte so jemanden
        auf der Strecke seines Lebens gefunden. Ove ein Medizinmann, wie es sicherlich nicht viele im Leben gibt.
        Meinem Vater ging es in einer Phase seines Lebens ziemlich schlecht. Es war mehr oder fünf vor zwölf, wenn ihr wisst was das bedeutet.
        Meine Mutter rief Ove an, der war aber nicht zu Hause. Seine Tochter sagte, ich weiß wo Papa ist, er war auf einer Feier, sie erreichte ihn,
        er sprang sofort ins Auto und fuhr ins Fischerdorf. Maßnahme Spritze direkt zum Herzen, da war 1971 etwa.
        Und so wurde aus fünf vor zwölf noch ein paar gute Jahre.
        Vor einiger Zeit traf ich nach so vielen Jahren einen Ausbilder aus der Frühzeit meines Lebens, damals war ich bei der Bundeswehr,
        ich saß in Travemünde im Kaffee. Ich schaute aus dem Fenster, ich dachte den kennst Du doch. Unser alter Kompaniefeldwebel, er sah mich auch,
        er lief über die Straße, kam ins Kaffee und drückte mich in die Arme. Schaute mir ins Gesicht und sagte, Kamerad wie geht es Dir.
        Also dann können meine Taten nicht so bescheiden gewesen sein. Da sage ich nur den geschmeidigen Satz, ein Mann ein Jäger der 2/172.
        Oder hast Du erstmal A gesagt, dann sagst Du auch mal B, und hast Du erstmal B gesagt, dann tut es auch nicht mehr weh.
        Ja, ja die alten Erinnerungen oder Erfahrungen des frischen Lebens. Vor kurzer Zeit zu einem besonderen Tag erhielt ich ein Buch geschenkt,
        ein Zitat von Hand geschrieben, lieber einen Freund haben, der viel wert ist, als viele zu haben, die nichts taugen. Wohl wahr!

        die schnelle Makrele geräuchert lecker..auch diese schwamm mal in der Lübecker Bucht


        Die Fänge der Wildbeuterei
        sind im Moment eher bescheiden. Aber ist doch auch ganz normal, das Wasser küstennah ist sehr warm,
        jeder der baden möchte, kann das flink tun ohne den Zitteraal vor dem Gang ins Wasser zu machen.
        Sitzt man aber in der Natur genießt das Leben, kann richtig abschalten, oh ist das schön.
        Ich hatte letztens so einen Abend, erhoffte mir ein paar Butt, bekam nichts in den Eimer.
        Aber saß so ganz entspannt auf meinem Sessel der Marke Angler Komfortausstattung, was soll ich Euch sagen,
        ich bin eingeschlummert. Ein Aal der Größe 30 cm, der heftig die Glocke schlug, der hat mich geweckt.
        So ist das Leben, wer angeln kann, wer entspannen kann, der kann auch genießen.

        Butt geköchelt und in sauer eingelegt..nach alten Überlieferungen, echt ein Genuss...




        Gut angerichtet ist halb gegessen!
        Wir haben ja immer noch was im Stock. So ging es auch ans Mahl, Butt / Scholle geköchelt in Sauer
        eingelegt. Alles Rezept aus den Urzeiten der Wildbeuterei, vielleicht wie eben alles andere auch
        im Fischerdorf zu Schlutup entstanden?
        Ein wenig Essig vom Weißwein, ein wenig Wasser aus der Leitung, Küchenkräuter und Gewürze,
        das Ganze 15 - 20 Minuten köcheln lassen. Alles umfüllen und dann nach dem Abkühlen für fast 3 Tage in den Kühlschrank.
        So ist das eben, einfach und Standard kann jeder, zelebrieren nur der, der auch die Schriften der Alten gelesen hat.
        Von den Alten für die Zukunft lernen.

        das Menü ist sehr bekömmlich, gut geeigent für ware oder heiße Tage...


        Ich kann Euch noch so manche Geschichte / Gedanken erzählen, dazu später mehr….
        wir haben ja Gott sei Dank noch Zeit…und aufschreiben ist auch ein wenig Arbeit.
        So wollen wir es halten und machen.

        Rolf P. Willwater


        Moin Rolf!

        Ich freue mich sehr wieder solch schöne Zeilen von Dir hier zu lesen !

        Ich füge hier jetzt von einem anderen Urgestein etwas dazu.

        Weder Fischer noch Angler,aber Mensch...



        Gruß!
        Alex

        Kommentar


          #5
          DANKE für die tollen Erinnerungen und Weisheiten!!!
          Petri & Tight Lines

          Wolfgang

          Kommentar


            #6
            Vom Naturerlebnis bis zum Gaumenschmauß.
            Mal wieder alles dabei, Rolf.
            Schön zu lesen !!!

            Kommentar


              #7
              Gute Fischzeiten wird es immer wieder geben. Wer sein Revier kennt, der findet sie. Und wer sie findet, der entwickelt auch eine richtige Fangtechnik... Perlen fangen Frauen, keine Fische
              Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
              Petri wünscht Andreas

              Kommentar


                #8
                Die Zeit läuft....
                alles ist veränderlich...
                Der Schein trügt...
                Juli 2018 ist auch erst vor kurzem gewesen...
                Wer als Wildbeuter durch die Nase und durch das Ohr gestrickt ist,
                der fängt trotzdem...
                nicht schon wieder Fisch....
                Männer und Frauen wir sehen uns am Fischwasser...


                Rolf
                Rolf Willwater
                der Wildbeuter

                Kommentar

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