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Geht statt Fisch auch Wal? Oder, Walwatching in der Neustädter Bucht ✓

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    Geht statt Fisch auch Wal? Oder, Walwatching in der Neustädter Bucht ✓

    Gestern war es dann wieder mal soweit. Der Wind hatte sich nur dezent bemerkbar gemacht, die Sonne zeigte mal wieder, warum es an der Ostsee am schönsten ist und frei hatte ich auch.


    Das Boot ist fast seeklar.
    Der Spritkanister musste noch befüllt werden, dass Wurfecholot hatte einen vollgeladenen Akku (daran hat sich nichts geändert...).
    Mein Hand-GPS hatte ich auch wieder in all dem Krempel wiedergefunden.

    Im Grunde also alles gut.

    Okay, die innere Trägheit lies mich erst um 18 Uhr starten, aber noch immer 3,5 Stunden Tageslicht reichen eigentlich locker. Sprit getankt, ab zum Hafen, perfekt, den Parkplatz in Poolposition. Das Hand-GPS kurz prüfen, hmm, mit leeren Batterien bringt das nix. Aber ich habe ja mein Deeper-Echolot, dass in Kombi mit dem Handy auch die Position anzeigen kann. Ach nee, das lag jetzt mit vollem Akku auf dem Flurschrank zuhause.

    Wenn man sich zum Sklaven der Technik macht...

    Mache ich natürlich nicht, schließlich ging das ja früher auch ohne. Aber die Stimmung war leicht angeknackt. Aus dem Binnenwasser in den Hafen gerudert und den Motor anreißen. Als der nach mehrfachem Pullen mit einer ordentlichen Fehlzündung kurz startete und dann wieder ausging, befürchtete ich schon eine Negativ-Serie, aber danach schnurrte der AB wieder zufrieden wie immer.

    Im Hafen ging es diversen Anglern im Hafen vorbei auf die Ostsee. Ohne meine Navigationstechnik, insbesondere den Tiefenmesser, orientiert man sich an Langmarken und natürlich auch an anderen Booten. Das war diesmal schwierig, Mittwoch Abends ist immer Segelregatta und ordentlich was los.

    An der Untiefentonne lagen ein paar Boote, aber bei fast spiegelglatter See eigentlich auch sonst überall.
    Ich strebte die 18 m-Linie an, da sich das beim letzten Mal bewehrt hatte. Ohne Drift ergab ich sich aber beim ersten Stop nichts Erwähnenswertes, also ging die Fahrt weiter Richtung Pelzerhaken.
    Bei Windstille ist es erstaunlich, wie leise es auf der Ostsee sein kann. Da kann man Gespräche auch Booten in 1 km Entfernung mithören.
    Zum Beispiel, den Dialog zwischen einem Segler und zwei Anglern mit spritlosen Schlauchboot, als er es in Schlepp nahm. Lief alles harmonisch, auf dem Wasser hilft man sich natürlich.

    Mein Angelerfolg wollte sich nicht so recht einstellen, aber eigentlich war ich mit dem leichten Schaukeln und dem schönen Wetter recht zufrieden. Natürlich wurden die obligaten Foto`s gemacht: Der Angler und Kapitan als Selfi, die Küste bei untergehender Sonne, die Angelrute...


    Der Blick schweifte weiter nach Motiven und fand... etwas Dunkles, was sofort wieder abtauchte? Für eine Vogel war das zu groß und richtig, nicht mal eine Minute später kam der Fleck wieder nach oben und entpuppte sich als Schweinswal.
    Die sind eigentlich garnicht so selten, aber eigentlich eher scheu und bei soviel Betrieb nicht so gerne in der Neustädter Bucht. Dieser hier war da offensichtlich gegen immun. Also mit leise tuckernden Motor den Kurs Richtung Meeressäuger ausgerichtet. Und natürlich die Handykamera gezückt. Locker 2 Minuten beste Filmperformance, der Wal in 300 m vor der Linse. Tja, wenn ich mal auf Aufnehmen gedrückt hätte! Es wäre alles zu sehen gewesen, Walfinne, Walheckflosse, Waloberkörper, Wal schwimmt nach links, Wal schwimmt nach rechts.

    Immerhin habe ich tatsächlich ein Foto von ihm hinbekommen und auch noch ein bisschen Videomaterial, aber wie so häufig war die beste Show gelaufen. Nach ca. 30 Minuten verlor ich ihn aus dem Blick. Angeln war zu diesem Zeitpunkt zur Nebensache geworden.

    Trotzdem nahm ich meine Versuche wieder auf und verlegte dafür einen km weiter in die Bucht.

    Hier fing sich dann auch mein Alibifischlein, ein magerer Hering.
    Wo die Kleinen sind, da sind die Räuber nicht weit, und so gab es kurz darauf einen typischen Dorschbiß mit ordentlicher krummer Rute. Aber zeigen wollte der sich nicht und entledigte sich des Köders noch am Grund.
    Mehr Fisch gab es dann auch nicht.
    Auf der Rückfahrt sichtet ich dann noch 2 Erwachsene (ohne Schwimmwesten) in einem Schlauchboot, die ihren Motor wohl nicht flott bekamen. Hilfe schienen sie nicht in Anspruch nehmen zu wollen, sie setzten dann ihre Fahrt mit Stechpaddel fort.
    Im Hafen kamen mir dann noch 2 Jugendliche, ebenfalls ohne Schwimmweste entgegen. Man grüßt sich, mein Gruß fiel etwas unwirsch aus, ich halte sowas auch bei glatter See bei 17 - 18 °C kalter Ostsee einfach für leichtsinnig.

    Fazit: Obwohl ich ja nun schon lange angle, finde ich immer wieder neue Dinge, die mir daran gefallen. Vielleicht wird Walwatching ja ein neues Hobby von mir. Wer die Augen offen hat, sieht einfach mehr als alle Anderen.
    Und: Ab Samstag ist Urlaub
    Im Internet fallen alle Hemmungen!

    #2
    das hattest du ja einen tollen Tag gehabt
    schöner Bericht & ich wünsche dir einen schönen Urlaub

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      #3
      Das war ein schöner Ausflug, danke fürs Mitnehmen.
      Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
      Petri wünscht Andreas

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