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Unglaublich: In Leer leert man den Fischbestand ✓

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    Unglaublich: In Leer leert man den Fischbestand ✓

    Auf unseren Reisen schauen wir uns bekanntlich gerne Gewässer an. Oft sind wir frustriert über die Einbindung der Gewässer, das gilt nicht für den Ort LEER in Ostfriesland. Da sieht es gut aus. Und doch wieder nicht. Schaut mal selbst:

    Der Hafen der Stadt Leer ist eine ehemalige Flußschleife der Leda. Vorn 1900 bis 1903 wurde diese Flußschleife von der Leda tidefrei abgetrennt, blieb aber durch eine Schleuse weiterhin mit der Leda verbunden.

    Der Hafen gleicht heute der Form eines in die Länge gezogenen Hufeisens. Er ist etwa 3.000 m lang, seine Breite schwankt zwischen 100 m und 150 m. Die Tiefe im Industriehafen liegt zwischen 6 m bis 7 m, im Handelshafen zw. 3 m und 5 m. Von der Dr.-von-Bruch-Brücke zur Georgstraße hin verringert sie sich bis auf ca. 2 m.
    Fische und Angler werden dort geschätzt.



    Auf der einen Seite findet sich die moderne Babauung mit Bootsparkplätzen vor der Tür.



    Auf der anderen Seite wird es romantisch-museal.





    Trotzdem hat Leer seine Angelmacken, lest mal hier:

    Im Jahre 2002 wurde der Fischbestand total vernichtet. Durch leichtfertig verursachte Injektionsspülungen zwecks gleichmäßiger Verteilung der durch die Schleusungen eingeflossenen Schlickmengen brach der Sauerstoffhaushalt total zusammen. Über das dadurch verursachte Fischsterben wurde im Fernsehen, Rundfunk und der örtlichen Presse ausführlich berichtet. Dieser Unfall hat alle sensibilisiert und wird sich in dieser Form vermutlich nicht wiederholen. Die Sanierung des Industriehafens wurde 2006 abgeschlossen. Bis Ende 2008 ist weitgehend auch die Sanierung des Handelshafens fertig.

    An nur noch wenigen Bereichen kann vom Ufer aus den Fischen nachgestellt werden. Der Leitfisch unseres Hafens war vor dem großen Fischsterben der Zander. Die Jahresfänge lagen früher bei über 1.000 Stück. Inzwischen hat sich der Zanderbestand etwas wieder erholt.
    https://www.asv-leer.de/hafen/ [Die Hervorhebung in Fettschrift ist von mir.]





    Stellt euch mal vor, was wäre, wenn der gesamte Travefisch bis hin nach Travemünde plötzlich weg wäre, vergiftet, verstorben... Irgendwie undenkbar, aber so war es dort. Der Fisch ist erstickt bzw eher "verschlickt".







    Nun sollte man glauben, dass das eine Lehre gewesen ist. Aber:

    In diesem Jahr hatte es bereits ein Fischsterben in den Gewässern Abenser und Burhafer Leide gegeben.
    https://www.emderzeitung.de/ostfriesland/wittmund_artikel,-massives-fischsterben-im-landkreis-wittmund-_arid,2037415.html

    Und es geht "munter" weiter mit dem "Verschlicken"-Ersticken, hier ganz frisch aus Oktober 2019:

    Nach einem massenhaften Fischsterben in einem Kies-See im Landkreis Leer erhebt der Landkreis schwere Vorwürfe gegen das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Emden. Für die Passage der "Norwegian Encore", dem neuen Luxusliner der Papenburger Meyer Werft, war die Ems drei Wochen lang ausgebaggert und der Schlick in den See gepumpt worden. Daraufhin starben dort tausende Fische.

    Die Sauerstoff- und Salzwerte des 40 Fußballfelder großen Sees seien sehr schlecht gewesen, sagte die Erste Kreisrätin Jenny Daun. Trotzdem habe das Wasserstraßen-und Schifffahrtsamt den Schlick in diesen fischreichen See gepumpt, anstatt ihn in einen der anderen Seen bei Neermoor umzuleiten. Die Folge: Das Amt stoppte den Einfluss des Schlicks in den See erst, als tausende Fische tot an der Oberfläche trieben.
    Aktuelle Informationen aus Oldenburg und Ostfriesland mit Videos und Audios von NDR 1 Niedersachsen, Hallo Niedersachsen und weiteren NDR Programmen.




    Da bist du doch sprachlos. Und erst recht, wenn Behörden dann die Hände in Unschuld waschen, siehe:

    Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist seinen Informationspflichten beim Fischsterben nahe Neermoor nicht nachgekommen. Das sagen der Landkreis Leer, der Bezirksfischereiverband für Ostfriesland und der Angelsportverein Leer.




    Auch wenn mich ein derartiges Amtsträger-Verhalten grummelig stimmt, kann doch Leer selbst nichts dafür. Da macht es schon Spaß durch die Hafenanlagen zu flanieren und den Damen ein wenig über die Schulter zu schauen.





    Und auch die Fußgängerzone ist nett anzusehen, hier der Teehändler Bünting.



    Fazit: Lerne die Schlicklehre, damit Schlickleere den Leer-Fisch nicht verschlickt.
    Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
    Petri wünscht Andreas
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