Hallo aus dem Bergischen Land,
nachdem ich nun schon eine ganze Weile als Gast mitgelesen habe, habe ich mich am heute registriert und stelle mich jetzt vor:
Ich heiße Wolfgang, bin 57 Jahre, verheiratet, 4 Kinder, davon habe ich noch 2 Mädels zu Hause, whft. im schönen Bergischen Land (leider zu weit weg von der Küste).
Geboren bin ich in Neumünster, also gebürtiger Holsteiner :wink: , leider hat es meine Eltern sehr früh in's Ruhrgebiet (Essen) verschlagen, 1985 bin ich dann aus beruflichen
Gründen im Bergischen (Wuppertal) gelandet.
In der Kindheit habe ich diverse Urlaube an der Ostsee (Grömitz - Lenster Strand) verbracht, als Erwachsener Urlaub auf Fehmarn, Eckernförde, Grömitz, Neustadt,
DLRG-Wacht in Strande bei Schilksee.
Gefischt habe ich in dieser Zeit nur gelegentlich (Hering, Makrele und Butt) von der Mole oder vom Strand.
Zum Angeln kam ich, wie viele andere auch als etwa 11/12jähriger Bengel mit der Handangel (natürlich schwarz :oops ) auf Rotaugen in der heimischen Ruhr.
Dabei blieb es zunächst, bis ich als 17jähriger zum ersten Mal allein ins Ausland durfte....
Ich besuchte also im Sommer vor genau 42 Jahren meine Tante in Schottland (Stonehaven südlich von Aberdeen).
Mit meinem Onkel kam ich bei einem der Ausflüge auch am River Dee vorbei, wir hielten bei einer Straßenbrücke und schauten uns die Szenerie von oben an.
Unten am Fluß stand ziemlich nah am Ufer ein Bentley, ein Butler (sah jedenfalls so aus) reichte irgend einem Lord (sah auch so aus) die 2-Hand-Rute und dieser ging dann
ins Wasser und fing mit dem Werfen an.
Ich schaute eine Weile fasziniert zu, und äußerte dann meinem Onkel gegenüber den Wunsch, auch dort zu fischen.
Schließlich hatte ich eine alte DAM 2m Spinnrute mit Stationärrolle und ein paar Spinnern mitgebracht, um Forellen zu fangen.
Mein Onkel erklärte mir ganz lieb, dass dies der Fluss der Königin sei (so wurde er damals tatsächlich von den Einheimischen genannt) und eine Tageslizens etwa soviel kosten würde,
wie ich zu der Zeit als Lehrling im Jahr von meinem Lehrherrn bekam.
Auf der weiteren Tour zeigte mir mein Onkel noch "The Brig O'Feugh", ein altes Brückenbauwerk über dem River Feugh (mündet im Dee); hier ist auf der einen Seite der Brücke ein ca.2-3m
tiefer Pool (Gumpen) wo zu diesem Zeitpunkt ständig ca. 60 - 100 Lachse standen und Kraft für die Überwindung des auf der anderen Seite befindlichen ca. 5m hohen Wasserfalls mit
einer Neigung von ca. 45° sammelten.
Ich habe selten ein schöneres und faszinierenderes Naturschauspiel gesehen als diesen Aufstieg. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich diese Bilder vor meinem inneren Auge
aufrufe.
Alternativ zum River Dee und River Feugh bot mir mein Onkel dann an, mir eine Erlaubnis für den River Cowie in Stonehaven zu besorgen, was er auch tat. (Daher mein Nickname)
Ich fing hier zwar keinen Lachs, aber die ersten wunderschön gezeichneten Bachforellen in meinem Leben.
Leider noch nicht mit Fliege, sondern Spinner und z. T. auch mit Wurm :roll:
Hierauf hatte ich anglerisch eine etwas größere Pause (das übliche halt: Mädels, Fußball, Ausbildung und Beruf)
Anfang der 90er Jahre machte ich in Wuppertal einen Lehrgang zur Vorbereitung auf die Sportfischerprüfung, legte diese dann ab und erwarb den Bundesfischereischein.
Dies tat ich auch aus der Angst heraus, im Urlaub an der Ostsee kontrolliert zu werden und mein Angelgerät zu verlieren, wenn man mich ohne Schein erwischen würde.
Ich wurde Mitglied in einem Essener Verein (Ruhr) und stellte ganz normal den Fried- und Raubfischen nach.
1994 erkrankte ich an Krebs, bekam in dieser Zeit Sonderhefte zum Thema Fliegenfischen, Meerforelle vom Blinker und anderen in die Hände.
Jetzt fing ich an, zu planen: Ich wollte mit meiner Familie nach Bornholm, kaufte Fliegenrute, Fliegenrolle, Schnur usw., baute mir den großen Watkescher (Avatar) nach einer Anleitung aus irgendeinem Angelheft selbst zusammen.
Bedingt durch krankheitliche Rückfälle, anschließende Chemo und Gott sei Dank doch noch Geburt unserer ersten Tochter mußte ich das Thema "Bornholm" leider zu den Akten legen.
In der REHA-Phase nach der Chemo hat mir die Raubfisch-Angelei (insbesondere das Schleppen mit dem Ruderboot) viel physische u. psychische Kraft gegeben.
Durch Umzug und andere familiäre Hobbies ist das mit dem Angeln irgendwann eingeschlafen.
Leider oder Gott sei Dank hat mich eine andere schwere Erkrankung im September 2011 wieder wachgerüttelt.
Wieder 1 Tumor, aber ganz woanders als in den 90er Jahren. Ich hatte Glück - nicht bösartig, trotzdem hat mich diese Erkrankung 30 kg von meinen ehemals fast 100kg und beinahe
auch nach einer Korrektur-OP das Leben gekostet.
Als ich Ende Oktober 2011 endlich nach Hause konnte, habe ich vieles mit ganz anderen Augen gesehen.
Ich ging viel spazieren, entdeckte dabei auch Bäche im Nahbereich, die noch niemand legal befischt hat und die mit Sicherheit Salmoniden beherbergen.
Ich fing an zu wühlen, Leute (Anlieger) abklappern und weiß jetzt, dass sich mittlerweile eine Fischereigenossenschaft gebildet hat, die aber noch nicht weiß, wie, wann und an wen sie evtl.
die Fischrechte vergeben will.
Da mir dies zu lange dauerte, bin ich einem Verein beigetreten, der ein Stück der Wupper zum Fliegenfischen hat und fühle mich dort sehr wohl.
Den Winter über habe ich alles besorgt an Zeitschriften und Büchern (ebää), was irgendwie mit Fliegenfischen zu tun hat.
Ich habe Zubehör gekauft, mit dem Binden angefangen, lecker Malt getrunken und meinen Träumen nachgehangen...
Es macht einfach nur Spass.
Irgendwie durch einen Link bin ich auf dieser Seite gelandet und jetzt hier...
Ich freue mich auf einen netten Austausch und träume wieder einmal von Bornholm- oder wird es erstmal Fehmarn?
Egal- Hauptsache irgendwann in der Ostsee stehen und den Silberling überlisten.
_________________
Liebe Grüße und T. L.
Wolfgang
nachdem ich nun schon eine ganze Weile als Gast mitgelesen habe, habe ich mich am heute registriert und stelle mich jetzt vor:
Ich heiße Wolfgang, bin 57 Jahre, verheiratet, 4 Kinder, davon habe ich noch 2 Mädels zu Hause, whft. im schönen Bergischen Land (leider zu weit weg von der Küste).
Geboren bin ich in Neumünster, also gebürtiger Holsteiner :wink: , leider hat es meine Eltern sehr früh in's Ruhrgebiet (Essen) verschlagen, 1985 bin ich dann aus beruflichen
Gründen im Bergischen (Wuppertal) gelandet.
In der Kindheit habe ich diverse Urlaube an der Ostsee (Grömitz - Lenster Strand) verbracht, als Erwachsener Urlaub auf Fehmarn, Eckernförde, Grömitz, Neustadt,
DLRG-Wacht in Strande bei Schilksee.
Gefischt habe ich in dieser Zeit nur gelegentlich (Hering, Makrele und Butt) von der Mole oder vom Strand.
Zum Angeln kam ich, wie viele andere auch als etwa 11/12jähriger Bengel mit der Handangel (natürlich schwarz :oops ) auf Rotaugen in der heimischen Ruhr.
Dabei blieb es zunächst, bis ich als 17jähriger zum ersten Mal allein ins Ausland durfte....
Ich besuchte also im Sommer vor genau 42 Jahren meine Tante in Schottland (Stonehaven südlich von Aberdeen).
Mit meinem Onkel kam ich bei einem der Ausflüge auch am River Dee vorbei, wir hielten bei einer Straßenbrücke und schauten uns die Szenerie von oben an.
Unten am Fluß stand ziemlich nah am Ufer ein Bentley, ein Butler (sah jedenfalls so aus) reichte irgend einem Lord (sah auch so aus) die 2-Hand-Rute und dieser ging dann
ins Wasser und fing mit dem Werfen an.
Ich schaute eine Weile fasziniert zu, und äußerte dann meinem Onkel gegenüber den Wunsch, auch dort zu fischen.
Schließlich hatte ich eine alte DAM 2m Spinnrute mit Stationärrolle und ein paar Spinnern mitgebracht, um Forellen zu fangen.
Mein Onkel erklärte mir ganz lieb, dass dies der Fluss der Königin sei (so wurde er damals tatsächlich von den Einheimischen genannt) und eine Tageslizens etwa soviel kosten würde,
wie ich zu der Zeit als Lehrling im Jahr von meinem Lehrherrn bekam.
Auf der weiteren Tour zeigte mir mein Onkel noch "The Brig O'Feugh", ein altes Brückenbauwerk über dem River Feugh (mündet im Dee); hier ist auf der einen Seite der Brücke ein ca.2-3m
tiefer Pool (Gumpen) wo zu diesem Zeitpunkt ständig ca. 60 - 100 Lachse standen und Kraft für die Überwindung des auf der anderen Seite befindlichen ca. 5m hohen Wasserfalls mit
einer Neigung von ca. 45° sammelten.
Ich habe selten ein schöneres und faszinierenderes Naturschauspiel gesehen als diesen Aufstieg. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich diese Bilder vor meinem inneren Auge
aufrufe.
Alternativ zum River Dee und River Feugh bot mir mein Onkel dann an, mir eine Erlaubnis für den River Cowie in Stonehaven zu besorgen, was er auch tat. (Daher mein Nickname)
Ich fing hier zwar keinen Lachs, aber die ersten wunderschön gezeichneten Bachforellen in meinem Leben.
Leider noch nicht mit Fliege, sondern Spinner und z. T. auch mit Wurm :roll:
Hierauf hatte ich anglerisch eine etwas größere Pause (das übliche halt: Mädels, Fußball, Ausbildung und Beruf)
Anfang der 90er Jahre machte ich in Wuppertal einen Lehrgang zur Vorbereitung auf die Sportfischerprüfung, legte diese dann ab und erwarb den Bundesfischereischein.
Dies tat ich auch aus der Angst heraus, im Urlaub an der Ostsee kontrolliert zu werden und mein Angelgerät zu verlieren, wenn man mich ohne Schein erwischen würde.
Ich wurde Mitglied in einem Essener Verein (Ruhr) und stellte ganz normal den Fried- und Raubfischen nach.
1994 erkrankte ich an Krebs, bekam in dieser Zeit Sonderhefte zum Thema Fliegenfischen, Meerforelle vom Blinker und anderen in die Hände.
Jetzt fing ich an, zu planen: Ich wollte mit meiner Familie nach Bornholm, kaufte Fliegenrute, Fliegenrolle, Schnur usw., baute mir den großen Watkescher (Avatar) nach einer Anleitung aus irgendeinem Angelheft selbst zusammen.
Bedingt durch krankheitliche Rückfälle, anschließende Chemo und Gott sei Dank doch noch Geburt unserer ersten Tochter mußte ich das Thema "Bornholm" leider zu den Akten legen.
In der REHA-Phase nach der Chemo hat mir die Raubfisch-Angelei (insbesondere das Schleppen mit dem Ruderboot) viel physische u. psychische Kraft gegeben.
Durch Umzug und andere familiäre Hobbies ist das mit dem Angeln irgendwann eingeschlafen.
Leider oder Gott sei Dank hat mich eine andere schwere Erkrankung im September 2011 wieder wachgerüttelt.
Wieder 1 Tumor, aber ganz woanders als in den 90er Jahren. Ich hatte Glück - nicht bösartig, trotzdem hat mich diese Erkrankung 30 kg von meinen ehemals fast 100kg und beinahe
auch nach einer Korrektur-OP das Leben gekostet.
Als ich Ende Oktober 2011 endlich nach Hause konnte, habe ich vieles mit ganz anderen Augen gesehen.
Ich ging viel spazieren, entdeckte dabei auch Bäche im Nahbereich, die noch niemand legal befischt hat und die mit Sicherheit Salmoniden beherbergen.
Ich fing an zu wühlen, Leute (Anlieger) abklappern und weiß jetzt, dass sich mittlerweile eine Fischereigenossenschaft gebildet hat, die aber noch nicht weiß, wie, wann und an wen sie evtl.
die Fischrechte vergeben will.
Da mir dies zu lange dauerte, bin ich einem Verein beigetreten, der ein Stück der Wupper zum Fliegenfischen hat und fühle mich dort sehr wohl.
Den Winter über habe ich alles besorgt an Zeitschriften und Büchern (ebää), was irgendwie mit Fliegenfischen zu tun hat.
Ich habe Zubehör gekauft, mit dem Binden angefangen, lecker Malt getrunken und meinen Träumen nachgehangen...
Es macht einfach nur Spass.
Irgendwie durch einen Link bin ich auf dieser Seite gelandet und jetzt hier...
Ich freue mich auf einen netten Austausch und träume wieder einmal von Bornholm- oder wird es erstmal Fehmarn?
Egal- Hauptsache irgendwann in der Ostsee stehen und den Silberling überlisten.
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Liebe Grüße und T. L.
Wolfgang
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