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Schwedengold: ein kleiner Stockholm-Bericht ✓

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    Schwedengold: ein kleiner Stockholm-Bericht ✓

    Gotland querab. Gotland? Das schmeckt nach Likedeelerrn, nach Vitalienbrüdern, nach Störtebekers Kumpanen.

    Von 1361 an war Gotland dänisch. Im Krieg Dänemarks gegen Schweden besetzten 1394 die Vitalienbrüder die Insel als Operationsbasis, wo sie sich als Freibeuter unter der Losung „Gottes Freunde, aller Welt Feinde!“ allmählich verselbstständigten und zu gefürchteten Seeräubern entwickelten. Auf Vivesholm liegen noch die Reste einer Befestigungsanlage...
    Das schmeckt nach Gold, nach güldenen Piratenschätzen, verborgen an Schwedens Küste.

    "Ich sehe das Schwedengold!" werde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Schau dort...." zeigt der Finger und so sieht es aus:



    Das ist schönes Schwedengold, oder? Die Wikinger werden es geliebt haben, wenn sie sich hartes Gold beschafft haben.

    „Inzwischen überfielen dänische Seeräuber von der Nordsee aus durch den Kanal fahrend Rouen, wüteten mit Raub, Schwert und Feuer, schickten die Stadt, die Mönche und das übrige Volk in den Tod oder in Gefangenschaft, verheerten alle Klöster, sowie alle Orte am Ufer der Seine oder ließen sie, nachdem sie sich viel Geld hatten geben lassen, in Schrecken zurück.“
    Quelle: Annales Bertiani zum Jahr 841.
    Und schon gehen die Gold-Träume weiter...



    Mancher Traum war indessen kurz, wie uns das Vasa-Museum zeigt. Dort befindet sich eine vollständig erhaltene Prachtkogge, die statt 32 Kanonen die doppelte Menge = 64 tragen sollte. So also entdeckte man den Schwerpunkt, das geschah:

    Zuerst bugsierte man die Vasa von der Werft zum Ufer vor der königlichen Burg Tre Kronor. Der Flottenchef, Vizeadmiral Klas Fleming, ließ das Schiff einrichten und eine Probe durchführen, die die Stabilität des Schiffes testen sollten. Eine der Proben bestand darin, dass 30 Mann der Besatzung von einer Seite des Schiffes zur anderen rannten. Das Schiff schwankte dabei so sehr, dass man sich zum Abbruch des Versuchs entschloss.

    Trotz dieses Problems lichtete die Vasa unter Kapitän Söfring Hansson Jute am 10. August 1628 die Anker. Vier Segel wurden gesetzt und Salut geschossen. Eine der alten Quellen gibt an, dass das Schiff schon auf den ersten Metern trotz geringen Windes eine bedrohliche Schräglage hatte. Der erste stärkere Windstoß ließ das Schiff etwa 1.300 Meter nach dem Start kentern. Dabei starben schätzungsweise dreißig bis fünfzig Menschen. Insgesamt dauerte die Fahrt der Vasa nur etwa 20 Minuten.
    Wer hat Schuld? Juristen untersuchten den Vorfall:

    Bei den Befragungen war kein Schuldiger auszumachen. Dabei waren die Topplastigkeit und geringe Breite des Rumpfes als Ursache für den Untergang erkannt worden. Für diese Ursachen konnte aber nur der König selbst verantwortlich sein, da er die Hauptabmessungen unverändert ließ, aber viel mehr Kanonen forderte. Deshalb führte der Prozess auch zu keinem Urteil.


    Dabei sollte die "Vasa" doch nur das Schwedengold schützen. Das haben die Schweden dann aber doch den Festungen am Seeweg durch die Schären überlassen. Die Redouten und die feuerspeienden Batterien konnte man nach damaligem Maßstab nicht begegnen. Dann aber kamen die Rysshärjningarna, die russischen Verwüstungen, bei denen alles zu gering war. Also aufrüsten: Gewehr- und Kanonengallerien kamen hinzu, dann noch mehr Kanonen. Noch heute sieht man die Beschützer des Schwedengoldes.



    Heute findet sich viel Industrie, geografisch sind es zahlreiche Buchten, Landzungen sowie etwa 24.000 größere und kleinere Inseln (Schären), der sog. wird Schärengarten (Skärgården).



    Zu den in Stockholm geborenen bekannten Persönlichkeiten gehören unter anderem der Sänger, Musiker und ABBA-Mitglied Benny Andersson, der Dichter Carl Michael Bellman, die Sängerin Neneh Cherry, der Feldmarschall Erik Dahlberg, die Autorin und Aktivistin Lizzy Lind-af-Hageby, der Entdeckungsreisende Sven Hedin, die Schauspielerin Greta Garbo, die Politikerin Anna Lindh, die Kinderbuchautorin Barbro Lindgren, der Chemiker und Erfinder Alfred Nobel, die Dichterin H. C. Nordenflycht, der zweimalige schwedische Premierminister Olof Palme, die Autorin Maj Sjöwall, der Komponist, Pianist und Dirigent Wilhelm Stenhammar sowie der Wissenschaftler und Mystiker Emanuel Swedenborg.


    Und die Möwen...



    Da kann im Hafen doch gleich von einem Ladekran Werbung für einen unweit entfernten Freizeitpark gemacht werden.



    Wohnst du in Stockholm in einer Eigentumswohnung und verlässt diese, dann vergibt der Staat (die Stadt) die Wohnung neu. Aufgrund der Insellage ist Stockholm beengt, man braucht Platz für alle nur möglichen Zwecke.



    Schweden sind eben praktisch denkende Menschen. Ein Beispiel: Das Stockholmer Schloss (Bild unten) steht in der Anzahl der Zimmer (608) zur ursprünglichen Bauzeit vor dem Buckingham Palace (607), das kann im internationalen Rang entscheidend sein. Inzwischen haben die Briten umgebaut und kommen auf 775... - aber die Schweden hatten die meisten.



    Und natürlich, liebe Schweden, habt ihr auch den Längsten. Während die Kopenhagener ihren Rathausturm auf europaweit beklatschte 105,6 m schrauben, kommen wenig später die Stockholmer Schweden. Und wie der Zufall es will erreicht der Stockholmer Rathausturm 106 m. Wer mag die paar Zentimeter für entscheidend halten? (Die Kopenhagener sollen immer noch sauer sein...)



    Jetzt habe ich doch glatt das Schwedengold aus den Augen verloren. Das finde ich an der nächsten Ecke, das geht es direkt ins Gold hinein. Aber wo bleibt das Schwedengold nur?



    Ein Postdampfer... sollte etwa die schwedische Post das Schwedengold wegschlucken? Der Herlock Sholmes in mir erwacht. Das will ich wissen.



    Sieh an ... Gold... Gelbgold .... Honiggold... Nuggetgold .... - alles Gold bei der schwedischen Postin:

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    Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
    Petri wünscht Andreas

    #2
    Hallo Andreas,

    tolle Bilder aus Stockholm.

    Besuche so alle 2 Jahre meine Kollegen in Västeraas ( gut 70 km landeinwärts) und versuche dann immer, einen kleinen Abstecher nach Stockholm zu machen.
    Besonders der alte Hafen hat es mir angetan, kilometerlang alte Schiffe und Yachten. Besonders anzuschauen sind elegante Holzboote aus den 20zigern und 30ziger Jahren. Einfach schön, fast wie in Lübeck...

    Im Hafen fangen die Angler "store Aborre" - fast so gross wie in Lübeck...und richtig grosse goldgelbe Brassen der 3 Pfund - Klasse. Die scheinen dort auch einen Platz in der Küche zu haben.

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