Ich war diese Woche Dienstag das erste mal Watangeln an der Ostsee. Ziel war Sierksdorf und es sollte auf Hornis gehen. Nach kurzem Studium des Spots per Google Earth entschied ich mich am Süßwassereinlauf Richtung Neustadt mein Glück zu probieren.
Am Dienstag gegen 10 Uhr traf ich ein. Folgend ein Gedächtnisprotokoll:
10:01 Uhr
Erster Schock - Parkgebühren fällig von 9 bis 18 Uhr. Kosten - 3 Teuros. Aufgeregtes Gewühle im Geldbeutel förderte lediglich 2 Euronen zu Tage. Toll - Parken also nur bis 14 Uhr. Nun ja, 4 Stunden Zeit zum angeln mussten fürs erste also reichen.
10:05 Uhr
Also hinein in die gute alte Watbüx mit integrierten Stiefeln (ohne Filzsohle), neugekaufte Watjacke übergestreift und den ebenso neuen Watkescher (man weiß ja nie was kommt) am Rücken verstaut. Dazu darf gerade bei sonnigem Wetter die fesche Polbrille natürlich nicht fehlen. Rolle an Rute montiert. Kleinteile und Blinker in die Umhängetasche gepackt, Heringsfetzen suchen.
10:15 Uhr
Festgestellt, dass ich die Heringsfetzen zu Hause vergessen habe. Ok, dann müssen es die Blinker halt reißen.
10:16 Uhr
Kurzer Blick in die Seitenscheibe meines Autos - optisch sehe ich zumindest schon mal wie ein richtiger Watangler aus .
Das ganze Geraffel gepackt und erste Lektion des Tages gelernt: Den Parkschein erst holen nachdem man Startklar zum Fischen ist. 15 Minuten meiner wertvollen Parkzeit habe ich mit Vorbereitungen vertan.
10:17 Uhr
So, nun startklar ab zum Strand. Nach kurzem Fußmarsch entlang eines gepflasterten Weges erreiche ich das Wasser. Toller Blick aufs Meer, andere Angler stehen schon hüfthoch in den seichten Wellen. Strammen Schrittes biege ich nach links ab und überhole die ersten Petrijünger (wie sich herausstellte war einer davon Micha hier vom LAF ).
10:25 Uhr
zweiter Schock - das kleine Wäldchen, bei dem der kleine Bach in die Ostsee münden sollte ist aber verdammt weit weg. Das sah am PC nicht so weit aus. Das nächste mal wohl doch auf die Maßstabsangaben schauen. "Naja, soweit latscht bestimmt keiner und ich habe dort meine Ruhe" dachte ich mir. Also weiter über Sand und Steine Richtung Neustadt.
10:35 Uhr
Verdammt ist das warm!
10:36 Uhr
Dritter Schock - jetzt fangen langsam die Nähte am Übergang der Stiefel zur Hose an zu reiben. Warum habe ich mir keine längeren Socken angezogen?
10:38 Uhr
Die Hitze und die Wundstellen fordern ihren Tribut. Ich beachte kaum mehr das fröhliche Schiep-Schiep der Schwalben(?), die in der Steilküste ihre Bruthöhlen unterhalten. Ebenso werden die Sonnenanbeter am Strand nur noch mit einem kläglichen "Moin" begrüßt. Zwei Nudisten starren mich in meiner Watausrüstung mitleidig an und können es anscheinend nicht verstehen wie jemand bei solch tollem Wetter in langen Hosen und Jacke sich den Strand entlang quälen kann.
10:40 Uhr
Noch wenige Meter, dann ist es geschafft. Mit brennenden Waden und komplett durchnässt erreiche ich mein Ziel. Ein kleines Rinnsal plätschert aus einem Wäldchen kommend in die weite Ostsee. Weit und breit kein anderer Angler zu sehen. Kurzes Päuschen zum Luftholen im Schatten, Rute zusammengesteckt, FC-Vorfach und Blinker rangetüddelt und ab ins Wasser.
10:45 Uhr
Nach 15 Metern im Wasser kommt mir der Gedanke, dass ich ja eigentlich den Uferbereich zuerst gründlich abangeln wollte. Nun gut, dann eben nicht. Das Wasser kühlt sowieso meine schmerzenden Beine, also noch ein Stück weiter rein. und die ersten Würfe gemacht.
11:30 Uhr
Bisher kein Anfasser. Vielleicht mal den Köderlauf variieren...
11:50 Uhr
Ich wechsel mal die Köderfarbe...
12:30 Uhr
Immer noch nichts. Bisweilen sollen die Hornis ja an der Oberfläche zu sehen sein, also verstärkt das Wasser beobachten...
12:45 Uhr
Ein anderer Blinker muss es jetzt aber bringen...
13:00 Uhr
Pause!!! Auf dem Weg zurück zum Strand überwate ich einige Steine und...
...vierter Schock - fast ein Vollbad genommen. Jetzt weiß ich warum der ambitionierte Watangler Filzsohlen nutzt.
13:01 Uhr
Mist, bei meinem fast gelungenen Tauchversuch kam etwas Wasser an mein Handy. Nach unergründlicher Dauervibration ist irgendwann der Akku leer und das Ding gibt keinen Ton mehr von sich. Heute also keine Bilder
13:05 Uhr
Ein netter alter Mann leistet mir im Schatten Gesellschaft. Ja, ich versuche einen Fisch zu fangen. Nein, habe noch nichts gefangen. "Vorne ist einer gerade los gemacht, der hatte ein ganzes Bündel voll" bekomme ich unter erneut mitleidigen Blicken seiner Gefährten zu hören. Mhhh, vielleicht doch falscher Standort oder falscher Köder? Egal noch mal schnell ab ins Wasser.
13:10 Uhr
Wie spät ist es eigentlich? Keine Ahnung, Handy ist ja schließlich aus und Armbanduhr halte ich ja nicht mehr für nötig
13:30 Uhr
Schnauze voll, ich wechsel den Platz. Meine innere Uhr sagt, dass ich noch etwas Zeit habe bis mein Parkticket abläuft. Also schon mal wieder Richtung Hansapark marschieren.
13:31 Uhr
Arrrrggggg...die wunden Stellen an der Wade machen sich wieder bemerkbar.
13:35 Uhr
Ein anderer Sportsfreund ist in Sichtweite. Drillt der da wirklich gerade einen Horni??? Muss ich mir mal näher anschauen.
13:40 Uhr
Ja, der gute Mann scheint ordentlich zu fangen. In respektvollem Abstand gehe ich ins Wasser und ziehe wieder meinen Mefo-Blinker durch das glasklare Wasser. Ein Auge bleibt auf meinem Nachbarn gerichtet. Anscheinend angelt dieser mit Pose und Heringsfetzen. Er schmeißt auch etwa nur halb so weit wie ich raus, beobachtet die Pose und scheint zumindest Bisse zu bekommen.
Die Biester sind also hier. Wäre doch ein Unding keinen zu fangen.
14:00
Blinker scheint heute gelinde gesagt nicht der Topköder zu sein oder ich mache etwas grundlegend falsch. Resigniert sage ich mir:"Noch drei Würfe, dann geht es heimwärts".
14:00
Erster Anfasser! Ich bin so überrascht, dass ich sofort anschlage. Mist - der hing nicht. Schnell den anderen Blinker mit Silkekrogen montieren und raus mit dem Ding. Schei* auf die Parkzeit. Ich will jetzt einen der Burschen an das Band bekommen.
14:02
Bumm, nächste Attacke und diesmal hängt der Horni mit seinen Zähnchen in den Seidenfäden. Mensch, die kämpfen für ihre Größe ja ganz gut. Nach kurzem Drill und letzten Sprüngen des "Hartz 4-Marlins" bekomme ich ihn zu greifen.
Endlich mein erster Horni . Jetzt kann es auch nach Hause gehen. Hoffentlich bin ich schneller als die Politessen.
Nach kurzem Plausch mit meinem Nachbarangler erfahre ich, dass er auf Blinker auch nichts hatte und erst mit Heringsfetzen die Fische überlisten konnte. Nun noch bis zum Auto gequält und ab nach Lübeck.
Fazit:
Ein für mich trotz mickriger Ausbeute schöner Angeltag bei super Wetter in wunderschöner Umgebung. Ich habe durch diesen Kurztrip eine Menge Erfahrungen gesammelt, die ich am darauf folgenden Tag umsetzen wollte.
Dazu später aber mehr.
Hinweis: Aufgrund meines Kamera-Defektes habe ich die Bilder erlaubterweise zur Illustration "ausgeliehen"
Dickes Petri Heil und ein schönes Wochenende an alle Forumsmitlieder.
Gruß
K.
Am Dienstag gegen 10 Uhr traf ich ein. Folgend ein Gedächtnisprotokoll:
10:01 Uhr
Erster Schock - Parkgebühren fällig von 9 bis 18 Uhr. Kosten - 3 Teuros. Aufgeregtes Gewühle im Geldbeutel förderte lediglich 2 Euronen zu Tage. Toll - Parken also nur bis 14 Uhr. Nun ja, 4 Stunden Zeit zum angeln mussten fürs erste also reichen.
10:05 Uhr
Also hinein in die gute alte Watbüx mit integrierten Stiefeln (ohne Filzsohle), neugekaufte Watjacke übergestreift und den ebenso neuen Watkescher (man weiß ja nie was kommt) am Rücken verstaut. Dazu darf gerade bei sonnigem Wetter die fesche Polbrille natürlich nicht fehlen. Rolle an Rute montiert. Kleinteile und Blinker in die Umhängetasche gepackt, Heringsfetzen suchen.
10:15 Uhr
Festgestellt, dass ich die Heringsfetzen zu Hause vergessen habe. Ok, dann müssen es die Blinker halt reißen.
10:16 Uhr
Kurzer Blick in die Seitenscheibe meines Autos - optisch sehe ich zumindest schon mal wie ein richtiger Watangler aus .
Das ganze Geraffel gepackt und erste Lektion des Tages gelernt: Den Parkschein erst holen nachdem man Startklar zum Fischen ist. 15 Minuten meiner wertvollen Parkzeit habe ich mit Vorbereitungen vertan.
10:17 Uhr
So, nun startklar ab zum Strand. Nach kurzem Fußmarsch entlang eines gepflasterten Weges erreiche ich das Wasser. Toller Blick aufs Meer, andere Angler stehen schon hüfthoch in den seichten Wellen. Strammen Schrittes biege ich nach links ab und überhole die ersten Petrijünger (wie sich herausstellte war einer davon Micha hier vom LAF ).
10:25 Uhr
zweiter Schock - das kleine Wäldchen, bei dem der kleine Bach in die Ostsee münden sollte ist aber verdammt weit weg. Das sah am PC nicht so weit aus. Das nächste mal wohl doch auf die Maßstabsangaben schauen. "Naja, soweit latscht bestimmt keiner und ich habe dort meine Ruhe" dachte ich mir. Also weiter über Sand und Steine Richtung Neustadt.
10:35 Uhr
Verdammt ist das warm!
10:36 Uhr
Dritter Schock - jetzt fangen langsam die Nähte am Übergang der Stiefel zur Hose an zu reiben. Warum habe ich mir keine längeren Socken angezogen?
10:38 Uhr
Die Hitze und die Wundstellen fordern ihren Tribut. Ich beachte kaum mehr das fröhliche Schiep-Schiep der Schwalben(?), die in der Steilküste ihre Bruthöhlen unterhalten. Ebenso werden die Sonnenanbeter am Strand nur noch mit einem kläglichen "Moin" begrüßt. Zwei Nudisten starren mich in meiner Watausrüstung mitleidig an und können es anscheinend nicht verstehen wie jemand bei solch tollem Wetter in langen Hosen und Jacke sich den Strand entlang quälen kann.
10:40 Uhr
Noch wenige Meter, dann ist es geschafft. Mit brennenden Waden und komplett durchnässt erreiche ich mein Ziel. Ein kleines Rinnsal plätschert aus einem Wäldchen kommend in die weite Ostsee. Weit und breit kein anderer Angler zu sehen. Kurzes Päuschen zum Luftholen im Schatten, Rute zusammengesteckt, FC-Vorfach und Blinker rangetüddelt und ab ins Wasser.
10:45 Uhr
Nach 15 Metern im Wasser kommt mir der Gedanke, dass ich ja eigentlich den Uferbereich zuerst gründlich abangeln wollte. Nun gut, dann eben nicht. Das Wasser kühlt sowieso meine schmerzenden Beine, also noch ein Stück weiter rein. und die ersten Würfe gemacht.
11:30 Uhr
Bisher kein Anfasser. Vielleicht mal den Köderlauf variieren...
11:50 Uhr
Ich wechsel mal die Köderfarbe...
12:30 Uhr
Immer noch nichts. Bisweilen sollen die Hornis ja an der Oberfläche zu sehen sein, also verstärkt das Wasser beobachten...
12:45 Uhr
Ein anderer Blinker muss es jetzt aber bringen...
13:00 Uhr
Pause!!! Auf dem Weg zurück zum Strand überwate ich einige Steine und...
...vierter Schock - fast ein Vollbad genommen. Jetzt weiß ich warum der ambitionierte Watangler Filzsohlen nutzt.
13:01 Uhr
Mist, bei meinem fast gelungenen Tauchversuch kam etwas Wasser an mein Handy. Nach unergründlicher Dauervibration ist irgendwann der Akku leer und das Ding gibt keinen Ton mehr von sich. Heute also keine Bilder
13:05 Uhr
Ein netter alter Mann leistet mir im Schatten Gesellschaft. Ja, ich versuche einen Fisch zu fangen. Nein, habe noch nichts gefangen. "Vorne ist einer gerade los gemacht, der hatte ein ganzes Bündel voll" bekomme ich unter erneut mitleidigen Blicken seiner Gefährten zu hören. Mhhh, vielleicht doch falscher Standort oder falscher Köder? Egal noch mal schnell ab ins Wasser.
13:10 Uhr
Wie spät ist es eigentlich? Keine Ahnung, Handy ist ja schließlich aus und Armbanduhr halte ich ja nicht mehr für nötig
13:30 Uhr
Schnauze voll, ich wechsel den Platz. Meine innere Uhr sagt, dass ich noch etwas Zeit habe bis mein Parkticket abläuft. Also schon mal wieder Richtung Hansapark marschieren.
13:31 Uhr
Arrrrggggg...die wunden Stellen an der Wade machen sich wieder bemerkbar.
13:35 Uhr
Ein anderer Sportsfreund ist in Sichtweite. Drillt der da wirklich gerade einen Horni??? Muss ich mir mal näher anschauen.
13:40 Uhr
Ja, der gute Mann scheint ordentlich zu fangen. In respektvollem Abstand gehe ich ins Wasser und ziehe wieder meinen Mefo-Blinker durch das glasklare Wasser. Ein Auge bleibt auf meinem Nachbarn gerichtet. Anscheinend angelt dieser mit Pose und Heringsfetzen. Er schmeißt auch etwa nur halb so weit wie ich raus, beobachtet die Pose und scheint zumindest Bisse zu bekommen.
Die Biester sind also hier. Wäre doch ein Unding keinen zu fangen.
14:00
Blinker scheint heute gelinde gesagt nicht der Topköder zu sein oder ich mache etwas grundlegend falsch. Resigniert sage ich mir:"Noch drei Würfe, dann geht es heimwärts".
14:00
Erster Anfasser! Ich bin so überrascht, dass ich sofort anschlage. Mist - der hing nicht. Schnell den anderen Blinker mit Silkekrogen montieren und raus mit dem Ding. Schei* auf die Parkzeit. Ich will jetzt einen der Burschen an das Band bekommen.
14:02
Bumm, nächste Attacke und diesmal hängt der Horni mit seinen Zähnchen in den Seidenfäden. Mensch, die kämpfen für ihre Größe ja ganz gut. Nach kurzem Drill und letzten Sprüngen des "Hartz 4-Marlins" bekomme ich ihn zu greifen.
Endlich mein erster Horni . Jetzt kann es auch nach Hause gehen. Hoffentlich bin ich schneller als die Politessen.
Nach kurzem Plausch mit meinem Nachbarangler erfahre ich, dass er auf Blinker auch nichts hatte und erst mit Heringsfetzen die Fische überlisten konnte. Nun noch bis zum Auto gequält und ab nach Lübeck.
Fazit:
Ein für mich trotz mickriger Ausbeute schöner Angeltag bei super Wetter in wunderschöner Umgebung. Ich habe durch diesen Kurztrip eine Menge Erfahrungen gesammelt, die ich am darauf folgenden Tag umsetzen wollte.
Dazu später aber mehr.
Hinweis: Aufgrund meines Kamera-Defektes habe ich die Bilder erlaubterweise zur Illustration "ausgeliehen"
Dickes Petri Heil und ein schönes Wochenende an alle Forumsmitlieder.
Gruß
K.
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