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Eine Woche Dänemark zwischen Aabenraa und Als ✓

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    Eine Woche Dänemark zwischen Aabenraa und Als ✓

    Nun will ich auch mal nen Bericht beisteuern, wenn ich schon sonst eher wenig schreibe und mehr lese.

    Wir waren gerade – wie fast jedes Jahr – eine Woche in Dänemark zum Familienurlaub, das heißt dann Eltern, Geschwister und deren Familien (Männer/Frauen und Kinder) und wenige weitere „Auserwählte“. Insgesamt waren wir also 16 Personen.
    Wenn man sich dann für ein Ferienhaus entscheidet, das hier liegt: http://goo.gl/maps/KHOoA also mit maximal 200 Metern Fußmarsch zur Ostsee, ist klar, dass auch die Angelausrüstung mit muss, auch wenn der Aabenraa-Fjord nicht als Großfisch-Herberge bekannt ist, sollte man den einen oder anderen Meeresbewohner zum Landgang überreden und unserem Grill vorstellen können.
    Auf dem Weg nach Dänemark habe ich dann den Tross in Flensburg nochmal kurz auf den Parkplatz gezwungen, um mich bei FP mit Ködern einzudecken, leider gab's nur noch Seeringler, aber dann musste das eben für's Erste ausreichen.
    Samstag angekommen und erstmal umgesehen: WOW, was für ein Grundstück, was für eine Lage, … und was für ein Wetter, aber seht selbst:
    Die Aussicht von der Terrasse:


    Der Blick in den Aabenraa Fjord:


    und der Blick vom Ende des Grundstücks aufs Haus:



    Das Haus war dann innen eher rustikal und nicht sooo luxuriös, aber dafür war es dann auch recht günstig für ein Haus mit Pool, Whirlpool, Sauna und Platz für 18 Leute.

    Samstag nachmittag war dann erstmal Zimmer beziehen und Umgucken angesagt, und abends wurde gegrillt.
    Nach dem Grillen musste ich dann aber unbedingt nochmal die ersten Köder baden.
    Wie auf Bild 2 zu sehen, ist direkt in der Verlängerung des Grundstücks ein Steg gebaut worden, der auf Googlemaps so noch nicht zu sehen war. Ich habe fast ausschließlich von diesem Steg geangelt.
    Leider war direkt vor dem Steg in ca. 10 m Entfernung eine ca. 10 m breite Seegraswiese, aber da mussten die Köder dann eben durch, … Dank Einzelhaken am MeFo-Blinker war das auch kein größeres Problem. Ich habe also von diesem Steg aus den MoFo-Blinker schön Fächer-Förmig immer wieder ausgeworfen und recht schnell wieder eingeholt, weil auch der Grund fleckenweise sehr bewachsen war.
    Am ersten Abend gesellte sich auf diese Art und Weise gleich ein 42-er Dorsch zu uns, der gleich am Folgetag den Weg auf den Grill fand. Leider gibt’s von diesem Dorsch keine Bilder, da ich dachte, dass dann wohl noch der eine oder andere folgen würde im Laufe dieser Woche.
    Sonntag gab's leider keinen neuen Fisch und damit dann auch kaum Berichtenswertes, eigentlich wollte ich früh ans Wasser, da die Kinder sowieso schon um 6:00 Uhr wach waren, aber kurz nachdem um 6:30 Uhr beide Angeln fertig waren, kam leider der Regen … und ich muss wohl zugeben, dass ich ein ausgesprochener Schönwetter- und Tageslicht-Angler bin.
    Also ging es am Montag weiter … nicht so früh wie geplant, aber um 8:10 Uhr stand ich am Wasser, Spinnrute mit MeFo-Blinker in der einen Hand, alte 2,5 lbs Karpfenrute mit einem 40 g Sargblei, zwei Perlen und Seeringelwurm in der anderen Hand, die Grundrute wurde am Steg befestigt, und mit der anderen wurde fleißig gesponnen … oder muss es heißen gespinnt.
    Aufgrund der nicht vorhandenen Windbedingungen waren 40 g an dieser Stelle an der Grundrute vollkommen ausreichend, deswegen habe ich die alte Brandungsangel erstmal noch im Haus gelassen.
    Viele Watangler waren hier nun unterwegs, anscheinend auf der Jagd nach Meerforellen, bei denen konnte ich allerdings keinen einzigen Drill beobachten.
    Gegen 9:00 Uhr kam meine Frau zu Besuch und war sehr interessiert, … „wofür ist denn nun welche Rute da und was machst Du überhaupt immer, wenn Du stundenlang von zuhause fernbleibst, und was machen die Typen da bis zum Bauch im Wasser?“ Ich erklärte ihr den Sinn einer Spinnrute und fing gerade an, das Ansitzangeln zu erklären, zudem ich auch das Brandungsangeln zähle, oder wie auch immer man das nennen mag, was ich da mit dieser alten Karpfenrute veranstaltet habe, da zuckte es auf einmal in der Spitze der Grundrute.
    Ich hole schnell die Spinnrute rein und zeige meiner Frau, wie ein eindeutiger Biss an der Grundrute aussieht, dann ein Anschlag und ein Drill.
    Gerechnet hätte ich an dieser Rute eher mit Dorsch oder Plattfisch, aber das Bild, das sich mir dann bot, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht, … Urlaub gerettet … und das am dritten Tag von Sieben:




    Auch meine Frau bemerkte das Lächeln in meinem Gesicht und sagte später: „So wie Du die Meerforelle im Kescher angelächelt hast, hast Du mich in den letzten zwei Jahren nicht mehr angelächelt!“ Hm, Ich war schon immer ein emotionsloser Muffel, so hat sie mich auch kennengelernt, … das wusste sie also vorher schon, aber sie hat sich auch irgendwie für mich gefreut, außerdem übertreibt sie in solchen Dingen gerne mal halb-ironisch, ebenso wie ich.
    Leider ist das Foto erst später in der Küche entstanden, ich mag weder Handy noch Kamera gerne mit dreckigen Angelfingern in die Hand nehmen, knapp 49 cm hatte die – vor dem Ausnehmen – wohlgenährte Schönheit, meine erste Meerforelle überhaupt.
    Um 10:00 Uhr ging es dann zum Frühstück und die Forelle kam abends in Filet-Form wieder direkt auf den Grill, ... absolut lecker!!!
    Kleiner Tipp zum Grillen von Fisch: eine Schale aus Alufolie formen, und darauf Backpapier mit Öl benetzen, direkt auf dem eingeölten Backpapier kann man den Fisch wenn nötig sogar wenden!
    Weiter passierte an diesem dritten Tag nichts mehr, denn aufgrund auffrischenden Windes habe ich doch noch die Brandungsrute fertig gemacht. Da ich die Brandungsrute schon gut 17 Jahre nicht mehr benutzt hatte, musste auch alles andere vorbereitet werden: Schnur auf die Rolle, Vorfächer binden, Schlagschnur anknoten …
    Es ging also erst am Dienstag weiter, ... leicht verkatert verzichtete ich auf das morgendliche Angeln und ging erst abends nach dem Grillen mit der Brandungsrute los, am Wasser machte ich diese mit zwei Seeringlern fertig und versuchte damit auf eine Sandbank zu werfen. Dann lief ich wieder ganz kurz zum Haus, um den Rest der Ausrüstung inkl. Spinnrute zu holen.
    Als ich wieder am Wasser ankam, wunderte ich mich, dass die Schnur der Brandungsrute schlaff durchhing und nicht mehr so straff gespannt war, wie ich sie vor 2 Min. hinterlassen habe. Ich zog die Schnur langsam stramm und spürte sofort ein kleines Ruckeln, es folgte ein kurzer Anschlag und ich holte die Montage rein, da begrüßte mich ein 32-er Butt, der – wie sollte es anders sein – am nächsten Tag auf dem Grill gelandet ist. Auch hier dachte ich leider „Wo der ist, da sind noch viele mehr, also muss ich erstmal kein Foto machen!“
    Das einzig erwähnenswerte was dann noch folgte, war, dass meine Frau mir die Spinnrute streitig gemacht hat: … „Darf ich das auch mal probieren???“
    Ich: „Hhhmmmm, OK, einmal kurz!“ Dann habe ich ihr kurz erklärt, wie man wirft und dass sie relativ schnell wieder einholen muss, weil sie sonst in den Pflanzen hängen bleibt.
    … kurze Zeit später ...
    Sie: „Och das macht aber Spaß, lass mich mal noch ein paar Mal werfen!“
    Ich: „Grrmpf, dann hole ich mir mal ein neues Bier, achte bitte kurz auch auf die Brandungsrute!!!“
    Als ich wiederkam, stand sie nach Hilfe rufend auf dem Steg: „komm bitte schnell, der ist zu klein und ich bekomme ihn alleine nicht vom Haken gelöst!“
    Da hat sie doch tatsächlich mit der Spinnrute nen kleinen Dorsch erwischt, den sie nun 30 Sekunden im Wasser gehalten hat, damit ich ihn dann mit der Zange vorsichtig lösen konnte, zum Glück ist er trotzdem unversehrt wieder davon geschwommen nach dem Lösen.
    Und am Zweitwichtigsten: Ich bekam meine Spinnrute erstmal wieder.
    Kurz danach wurde es dunkel und ich habe eingepackt.
    Mittwoch frischte der Wind weiter auf, aber zum Angeln war es gerade noch OK, leider passierte nun nicht mehr viel, … ein Biss auf den Blinker, der Fisch stieg leider nach 10 Sekunden Drill wieder aus und ständig abgefressene Seeringelwürmer an der Brandungsrute. Ich hab auch versucht, die Seeringelwürmer mit Garnelen-Stückchen am Hakenende zu befestigen, aber ständig waren die Haken blank beim reinholen. Ich tippe ja auf Strandkrabben, weil diese beim Schnorcheln in Massen zu sehen waren, aber sicher kann ich das nicht sagen. Die roten Wurmhaken sehen auch recht mitgenommen aus, an vielen Stellen ist bei denen der Lack abgeplatzt.
    Was sagen die erfahrenen Brandungsangler dazu?

    Leider ging es windtechnisch eher ungünstig weiter, bei über 17 Knoten und fast einen Meter hohen Wellen war kaum noch an ordentliches Angeln zu denken, und der Schönwetter-Angler in mir meldete sich zurück mit den Gedanken: „Bevor es mir aufgrund des Wetters keinen Spaß mehr macht, lasse ich es lieber erstmal bleiben und warte auf besseres Wetter.“

    Auch Donnerstag keine Besserung, ich habe noch kurz probiert nach Aabenraa zu fahren um zu schauen, wie es dort im Hafen aussieht, aber diese Hafenangelei ist irgendwie so gar nichts mehr für mich.
    Da für Freitag noch schlimmerer Wind vorhergesagt war, die Seeringelwürmer auch nicht mehr zu gebrauchen waren und wir es verpasst haben, bei gutem Wetter Wattwürmer zu pümpeln, konnte ich nun schon fast wieder alle Angelsachen verstauen und den Rest als reinen Familienurlaub genießen. Nur die Spinnrute blieb noch zusammengebaut, falls sich nochmal spontan eine Gelegenheit ergibt.



    Es ergab sich leider keine Gelegenheit mehr und so blieb es in diesem Urlaub bei einigen Bissen, einigen kleinen Fischen und jeweils einem verwertbaren Dorsch, einem Butt und einer Meeforelle. Alles keine Riesen, aber dafür, dass der Familienurlaub im Vordergrund stand, bin ich damit durchaus zufrieden und freue mich auf den nächsten Urlaub, hoffentlich wieder so nah am Wasser!

    Sollte jemand Interesse an dem Haus haben, das ich aufgrund der bombastischen Lage gut empfehlen kann, dann hilft googeln nach „varnaeshoved“ weiter. Und nein, ich bin nicht daran beteiligt, finde nur das Grundstück, das tatsächlich einfach nur von Feldern und der Ostsee umgeben ist, absolut sensationell!!!


    Gruß Cocu

    #2
    Gut erkannt, ihr sollt nicht immer nur lesen

    Schön, den habe ich in die Sammlung gepackt.
    Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
    Petri wünscht Andreas

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      #3
      Danke für den tollen Bericht und Petri zur Mefo
      Petri Heil & viele dicke Fische
      wünscht

      *Kormorella*

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        #4
        ich hoffe,es hat euch in meinem (zukünftig) neuen alterswohnsitz gefallen

        toller bericht...und petri zu den leckereien

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          #5
          Zitat von Cocu Beitrag anzeigen
          Nun will ich auch mal nen Bericht beisteuern, wenn ich schon sonst eher wenig schreibe und mehr lese.
          Dafür hast Du nun aber ordentlich einen drauf gesetzt.

          Der Familienurlaub steht klar im Vordergrund, trotzdem Petri zu den Fängen.

          Danke für den schönen Bericht. Da kommt "Familienurlaubsstimmung" auf .

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