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Es läuft ja nicht immer gut *

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    Es läuft ja nicht immer gut *

    Die Zeit schreitet immer so schnell voran, da ist eine aktuelle Geschichte gleich wieder Geschichte und neue Ereignisse drängen sich auf.

    Diese ist mir im Juni widerfahren:

    Während meines letzten Urlaubs lauerte ich auf das Wetter, dass mir einfach mit recht stürmischen Episoden ein Strich durch die Rechnung machte. Geplant war, das bereits im Wasser liegende Boot auf die Ostsee zu fahren und dort den Fischen nachzustellen.

    Am 11. Juni war es dann soweit: Der Wind war auf 0 km/h abgeflaut, die Sonne machte sich für das Ganztagesspiel bereit und auch ich hatte meine größte Schwäche überwunden und war zeitgerecht aufgestanden. Das eigene Kind und die Nachbarskinder eingepackt und im Kindergarten abgeliefert, dann schnell nach Neustadt ans Binnenwasser zum Bootsliegeplatz.

    Das erste Zeichen blieb bei mir noch unerkannt, wurde aber bezeichnend für den Tag. Fürs Bootfahren musste ich mein Auto irgendwo abstellen. Aber ich fand in der näheren Umgebung (1 km) tatsächlich keinen unbefristeten Parkplatz. Oft habe ich Glück, und während ich noch suche, wird was frei. Nicht so an diesem Tag. Da ich das Regenwasser der Vortage auf jeden Fall aus dem Boot schaffen musste, stellte ich mich erst mal in die Schlippe. Mit dem Batteriekasten zum Boot, die Kabel schnell angeklippt, Schalter an und…nix!? Schnell das Echolot dazu geschaltet (das hat eine Spannungsanzeige), Mist, die Batterie laden. Schalter für die Pumpe ausgestellt, Batterie in Ordnung??? Also die Bilgepumpe defekt. Bei Kontrolle stellte ich fest, dass ein Stück Muschel (Danke, liebe Möwen) sich im Schaufelrad festgesetzt hatte. Nach Beseitigung des Hindernisses brummte die Pumpe wieder tadellos, das Boot wurde innen trocken, die Batteriespannung wurde auch nicht mehr bemängelt. Nur ein Parkplatz gab es immer noch nicht.

    Also Umplanen:
    Das Holz im Garten fertig sägen und beim Eheweib Punkte sammeln? Das würde mir sicher den guten Willen bescheren, wenn ich mal wieder abends zum Angeln der Erlaubnis bedürfte. Vorher noch ein bisschen Frühstück bei meinem favorisierten Fastfood-Restaurant „chez Goldene Möwe“. Im Drive-In kleckerte mir dann der Kakao über die Hose und machte prima braune Flecken an sehr unvorteilhaften Stellen. Das Rührei kleckert durch die Tüte auf den Beifahrersitz und langsam bemerkte ich die Zeichen: Heute wird nicht mein Tag! Jetzt eine Motorsäge in die Hand nehmen? Vermutlich Lebensgefährlich für mich!

    Neuer Plan:
    Köderfische am eigenen Teich besorgen (senken), damit nach Lensahn an den Mühlenteich und vom Vereinsboot aus Hecht und Barsch befischen. Kann eigentlich nix schiefgehen. Dachte ich. Am eigenen Teich war die Vegetation deutlich vorgeschritten, insbesondere die Brennnesseln stellten gerade den Wachstumsrekord 2014 auf. Bei kurzer Hose schon eine kleine Herausforderung, die aber mit verhältnismäßig wenig Kontakt gemeistert wurde. Das Köderfischsenken schon etwas schwieriger. Will man Moderlieschen, fängt man Bitterlinge, will man Rotaugen und Rotfedern, liegt die Senke voll mit kleinsten Moderlieschen (naja und Bitterlingen, die Männchen im schönsten Laichkleid. Am Ende hatte ich aber 6 feine Fingerlange Köderfischchen und konnte mich auf den Weg zum Mühlenteich machen.

    Wo, zum Kuckuck ist der Angelschein? Normalerweise bewahre ich die Papiere komplett in einem Brustbeutel auf, in den auch mein Handy wasserfest verstaut wird. Zwei Telefonate später war ich wieder beruhigt, die Angelpapiere waren nicht verloren, nur vergessen in der Jackentasche zuhause. Die Fischereiaufseher des Vereins kennen mich, es sollte also auch ohne gehen.

    Die dunklen Vorzeichen schienen sich verzogen zu haben.
    Das Boot beladen mit allem, was Not tut und ab zur ersten heißen Hechtstelle. Mit Spinner ist dort immer ein Hecht zu haben. Nur Köderfische:Fisch:;), die beeindruckten heute keine Flosse. 3 Ruten sind erlaubt, 2 mit Köfi schwimmen schon.
    Okay, Barsche und Karpfen stehen ja auch auf dicke Tauwürmer, also raus mit der 3. Rute. Für keinen Wind trieben die Schnüre irgendwie magnetisch angezogen ineinander. Auf Wurm zeigte sich dann nach Stunden endlich Interesse. Mehrfach zog die Pose unter Wasser. Nicht kurz und hektisch, sondern ruhig und bedächtig. Großer Barsch? Schlei, Karpfen oder Aal? Die Anhiebe gingen erstmal ins Leere. Irgendwann war damit dann Schluss, ein mehrfaches Verlegen an „bessere“ Angelstellen verbesserte das Ergebnis leider nicht.
    Am Ende hatte ich dann in Ufernähe im Schatten eines Baumes festgemacht. Unweit davon standen ein paar Karpfen an der Oberfläche und auch der Hecht wurde an dieser Stelle schon mehrfach von mir gefangen. Leider nicht an diesem Tag.
    Ein erneuter Biss auf die Wurmrute brachte einen 12er Barsch ins Boot, der die Hakenentfernung leider nicht überlebte. Während ich den Haken herausoperierte, trieben dann die Hechtmontagen ins Geäst eines unter Wasser liegenden Baums. Klar, dass beim Lösen des Ganzen mit Hilfe meines Keschers dieser hinterher nur noch über eine sehr grobe Maschenweite verfügte. Meine Stimmung war inzwischen schon leicht angeschlagen, die Gesichtsröte kam aber vom leichten Sonnenbrand. Das Geraffel zusammengepackt und mit dem Boot zu Steg gefahren.
    Die Tasche mit Jacke, Pullover, Autoschlüssel und Handy auf den Steg gestellt und „plumps“, ab geht das Smartphone auf der anderen Seite ins Wasser. Leicht panisch versuche ich, es mit dem Kescher herauszufischen. Tief ist es nicht, aber die Sicht reicht nicht auf den Grund. Erstaunlich, wie große Teichmuschen wir dort haben. Wäre ich nicht voller Sorge um mein tragbares digitales Telefonverzeichnis mit Kalender und Fotospeicher, die 25 cm große Süßwassermuschel hätte sicher eine kleine Reise ins eigene Gewässer gemacht. Mein Handy ließ sich nicht von mir einfangen. Also raus aus den Klamotten und in Unterbüx ins Wasser. War erstaunlich warm. Mit den Füßen war das tragbare Telefon dann auch schnell ertastet und vorsichtig in den Kescher geschoben.
    Dann eine erste Überraschung: Noch schien das Telefon funktionsfähig! Sicherheitshalber habe ich es dann ausgestellt, alles auseinander genommen und abgetrocknet. Danach ließ es sich leider nicht mehr einschalten.

    Also ab nach Hause und dort Dr. Google gefragt, was helfen könnte. Auseinander nehmen, alles gut trocknen, soweit klar. Mit einem entsprechenden Schraubenzieher ließ sich aber nur eine Schraube lösen, die anderen nicht. Leider ließ sich die gelöste Schraube hinterher dann auch nicht mehr richtig einschrauben. Mir fiel dann noch ein, dass das Einlegen in Reis helfen sollte. Also Handy in einen Beutel ungekochten Reis und an warmer Stelle übernachten.

    Für mich war der Tag damit aber gelaufen.

    Am nächsten Tag lief dann wieder alles normal, sogar mein Smartphone hatte den Schreck überwunden und man die Arbeit wieder auf.

    Und die Moral von der Geschichte: Mit Angelschein (und der Tasche dazu) wär das nicht passiert!


    P.S.: Bilder gibt`s dazu keine, die sind ins Wasser gefallen
    Im Internet fallen alle Hemmungen!

    #2
    Zitat von Rolf Willwater
    trage es mit Fassung...
    und so etwas pasiert!

    Rolf
    wie wahr, wie wahr .

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      #3
      Das ist doch normal. Also bei mir... und du bist sogar freiwillig ins Wasser, was ja nicht jedem gelingt...
      Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
      Petri wünscht Andreas

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        #4
        Schöne Geschichte

        Tröste Dich andere sind auch schon unfreiwillig baden gegangen
        Petri Heil & viele dicke Fische
        wünscht

        *Kormorella*

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          #5
          Murphy.....wer hat es noch nicht erlebt

          sehr schön zusammengefasst

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