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    Zurück zu den Wurzeln – Back to the Roots

    Moin moin allerseits! Die letzten Wochen und Monate habe ich mich leider nur als stummer Mittleser am Forum beteiligt. Zum einen hatte es die Klausurphase einen Großteil meiner Zeit in Anspruch genommen. Zum anderen war ich auch durch verschiedene Umstände angehalten, die kompletten Semesterferien bis Anfang Oktober in der „Heimat“ zu verbringen.

    Da ich es dann aber doch nicht ganz ohne Angeln ausgehalten habe, kann man das hier auch als kleinen Urlaubsbericht sehen, es geht nämlich um den Rhein, mein Hausgewässer. Zurückblickend auf ein, für mich erfolgreiches, Zanderjahr 2015 waren die Erwartungen hoch auch dieses Jahr den ein oder anderen Stachelritter auf die Schuppen legen zu können. Mein vermeintliches Erfolgsrezept vom letzten Jahr, viel Zeit zum Saison Anfang (bei uns endet am 01.06 die Schonzeit) am Wasser zu verbringen schlug dieses Jahr leider fehl. Neben dem Zeitmangel kamen auch noch äußerst bescheidene Pegelstände hinzu. Die von mir favorisierten Buhnenfelder waren lange Zeit unter Wasser, wodurch das Strömungsbild massiv gestört wird. Gemütliches Ansitzangeln mit Köderfischmontagen war daher nicht möglich.



    Und nun? Zeilen lang kein Fisch? So sah es leider auch den Sommer über aus. Ganz geschlagen geben wollte ich mich jedoch nicht, wobei die Zeichen schlecht standen. In unserem Familienangelteam, bestehend aus meinem Vater, meinem Cousin und mir, ging bis Ende August lediglich ein Lucioperca hervor. Jetzt half nur noch ein Systemwechsel. Nun entschloss mein Cousin, der seit 2001 im Süden von Deutschland Wohnhaft ist, und nach einem Rheinsabbatjahr, dass es mal wieder an der Zeit ist, alte Familienplätze auf zu suchen.



    Also ging es zu dem Platz, von uns nur „Kirschbaum“ genannt. Das Erkennungsmerkmal hat dank der Straßenmeisterei mittlerweile das Zeitliche gesegnet, ganz nach dem Motto, die beste Baumpflege beginnt 30cm oberhalb der Wurzel. Aber auch so, der Platz ist für uns immer auffindbar, wird er doch mittlerweile in der 3. Generation beangelt und die 4. Generation war dieses Mal im Mutterleib vertreten. An zu merken ist auch, dass genau an diesem Spot der erste Zander in Familienkreisen gefangen wurde wie man auf dem Folgenden Foto sehen kann. Auch wenn vor allem mein Kleidungsstil für Heutzutage fast wieder modern erschein liegt der Fang weit über 20 Jahre zurück.



    Jetzt aber mal zurück ans Wasser, wir schreiben den 30.08 und es war geplant einen kurzen Abendansitz von ca. 1 1/2h zu nutzen ein paar Köfis zu stippen. Neben einer Schwimmerrute schnappte ich mir prophylaktisch meine Zanderrute. Dank Teleskoprute bin ich da schnell mit Aufbauen fertig und mit Freilauf und Elektronischem Bissanzeiger kann die Rute auch mal aus den Augen gelassen werden. Die Rutenwahl stellte sich bei der Ankunft schon als passend heraus. Mein Cousin hatte dank kürzerer Anreise einen Zeitvorsprung von gut 20 Minuten, die er nutze um in gefühlten 2 Sekunden eine Schwarzmundgrundel zu fangen, die Raubfischrute zu bestücken und so gleich auch einen Zander zu fangen. Ich bekam von dem Spektakel nichts mit, um mir den Fang zu präsentieren musste erst der Fischsack geöffnet werden. Nun lag es an mir Nach zu legen. Ich wiederholte also die oben geschilderte Prozedur und begab mich an einen Spot an dem ich im Jahre 2012 einen kapitalen Fisch verloren hatte. Damals glaubte ich an einen großen Aal. Lange musste ich nicht auf meinen Run warten, es war 20:15 – 20:20 bis sich der Bissanzeiger rabiat meldete. Der Run ließ schon auf einen größeren Fisch hoffen und als der Anhieb saß zeigte sich die Gegenwehr sogleich in einer netten Krümmung der Rute. Für unsere Verhältnisse fische ich schwereres Geschirr, mir sagen die Layouts der Karpfenruten zu, große Ringe angenehme Rutenlänge. Unter dem Gesichtspunkt fragte mich mein Cousin während des Drills ungläubig wie viel Wurfgewicht die Rute habe, da sich so langsam ein Halbkreis abzeichnete.



    So langsam dämmerte es uns, dass es sich um einen Wels handeln musste. Und so zeigte sich kurze Zeit später auch der Bartelträger, der beim Landen doch so seine Probleme mitbrachte. Zwar passte das Tier irgendwie in den Kescher, jedoch war das Klappgelenk kurz vorm zusammenbrechen. Mit knapp über einem Meter ist der Wels zwar nicht der Größte seiner Art, trotzdem schlägt er sich damit für mich mit Abstand auf Platz 1 meiner persönlichen Fänge.



    Da die Dämmerung schon einsetzte nahmen wir weitere Putz- und Fotoarbeiten an der heimischen Garage fort. Leider hatte ich nur eine Personenwage zur Hand, Ausgenommen und abgehangen brachte der Fisch immer noch über 6Kg auf die Waage. Und gefühlt waren da noch ein Pfund Grundeln im Ranzen. Dafür, dass wir eigentlich nur ein paar Köderfische für den Folgetag fangen wollten, war der Kurzansitz äußerst erfolgreich!



    Zwar hatte ich nun einen weiteren tollen Fang fürs Leben verbucht, der angestrebte Zielfisch blieb mir jedoch noch verwehrt. Da half nur eins, ich mobilisierte meinen Vater und zusammen zogen wir wieder los. Die Platzwahl stand nicht zur Debatte, auch hier galt wieder das Motto: Zurück zu den Wurzeln. Wir starteten jedoch etwas früher und befanden uns somit schon gegen 18 Uhr am Wasser. Angetrieben von dem kapitalen Fang, beschloss ich meine neu erworbene 3,93m Karpfenrute ein zu weihen. Eigentlich gedacht um hier als behelfsmäßige Brandungsrute herzuhalten, oder um vielleicht mal mit Simon auf Aal in der Elbe los zu ziehen.

    Wie man in kurzer Zeit Bisse bekommen kann, hatte sich oben ja schon abgezeichnet und so lief es auch dieses mal. Bei einem der ersten Schiffe, ging der Bissanzeiger im Dauerton los. Die Geschwindigkeit und auch das Drillverhalten verwirrten mich zu Beginn jedoch. Der Fisch machte keine Anstalten in den stark strömenden Bereich der Flussmitte ab zu driften, viel mehr zog es ihn nah ans Ufer. Die Form, und Kampfgewalt ließen mich zuerst auf einen Barben schließen, zwar etwas ungewöhnlich für die Köderfischmontage aber auch nicht ganz aus zu schließen. Die vermeintliche Barbe stellte sich beim Landen jedoch als recht passabler Rapfen heraus.




    Der Drill war noch nicht richtig Verdaut, da ging es schon bei meinem alten Herren weiter. Auch hier zeigte sich ein Rapfen.



    Damit aber nicht genug, es folgte kurze Zeit später noch ein schöner Zander bei meinem alten Herrn.



    Bei mir tat sich am Abend bis zur Dämmerung leider nichts mehr, dennoch hatten wir für nicht einmal 3h eine tolle Fangausbeute!

    Mit dem Vorsatz: aller guten Dinge sind drei machten mein Vater und ich uns ein paar Tage später in den Morgenstunden an den Familienplatz. An der Zanderfront hatte mein Vater mal wieder die Nase vorn.



    Die weiteren Raubfischaktivitäten waren mäßig, ich hatte lediglich 2 Rapfen als Nachläufer.

    Mit den Barben hatte ich auch noch nicht ganz abgeschlossen, daher legte ich neben bei noch die Federrute aus. Und hier ergab sich doch ein für mich außergewöhnlicher Fang. Eine 49cm lange Nase konnte ich landen, verwunderlich hierbei war vor allem die ungewöhnliche Körperform. Die verkrümmte Schwanzpartie kommt im Kescher nicht ganz so abstrus rüber, wie in der Realität, jedoch lag der Fisch dort „wie ein Brett“.



    Meinen angestrebten Zielfisch konnte ich zwar noch nicht an den Haken bekommen, dafür hat mich der Rhein ein weiteres Mal mit seiner Artenvielfalt überrascht. Und genau das macht dieses Gewässer für mich so reizvoll, von Aal bis Zander kann einem dort alles begegnen, und ja auch alte Stiefel durfte ich schon drillen.

    Glücklicherweise bin ich dieses Jahr dann doch nicht ganz Zanderlos, in der Trave konnte ich diesen Lütten Ende Mai beim Barschangeln überlisten.





    Nun stehen wieder die Lübecker Gewässer auf dem Plan und mein Vater ist passenderweise über das Wochenende zu besuch. Mit etwas Glück bekommen wir noch einen tollen Küchenbarsch an den Haken!

    Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen!


    Viel Petri

    Christoph
    Der nächste Fisch ist immer der schönste!

    #2
    Also ich hatte sehr viel Spass beim Lesen! Ein toller Bericht vom Rhein.

    Mit klasse Fischen (eine Nase habe ich bisher noch nicht mal gesehen ) und schönen Bildern. Petri an Dich und Deinen Vater und mit dem Küchenbarsch, das sollte doch klappen.

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      #3
      Einfach nur klasse da bekomme ich Lust zum angeln
      sigpic

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        #4
        Klasse Bericht, toll!!! Dickes Danke!
        Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
        Petri wünscht Andreas

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          #5
          Whow, was für ein toller Bericht.
          Schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast.
          Spannend, mal wieder etwas aus einer anderen Region zu sehen.

          Euch ein dickes PETRI !!!

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            #6
            hammer geschrieben
            liest sich sehr schön
            kannst noch mehr von machen wenn die prüfungen durch sind

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              #7
              Klasse geschrieben
              Petri Heil & viele dicke Fische
              wünscht

              *Kormorella*

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                #8
                Petri zu den ganzen Fischen so eine Vielfalt muss man sich erstmal erarbeiten

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