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GlüFi hat Mut: Angeln & Autismus passen zusammen ✓

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    GlüFi hat Mut: Angeln & Autismus passen zusammen ✓

    .
    Da haben wir doch gerne geholfen! Denn es trifft einen Mitmenschen, der einen Traum hat. Aber kaum Geld; denn er wohnt in einer (geschlossenen) Einrichtung.

    Was bisher geschah: In einer Wohneinrichtung hat einer der Bewohner seinen Betreuern von Angelerlebnissen in seiner Jugend erzählt und den Wunsch geäußert, dass er jetzt - viele viele Jahre später - wieder einmal einen Fisch fangen möchte. Der Bewohner hat eine erhebliche Entwicklungsstörung [Autist, konkret Asperger]. Die Eigenwünsche der Bewohner zu fördern ist bei manchen Zuständen sehr sinnvoll, die Betreuer haben reagiert und uns um Hilfestellung bei der Zusammenstellung der Angelgeräte gebeten.

    Nun wissen wir alle, dass beim Angeln nicht nur Rute und Rolle relevant sind, sondern der Gedanke an 'Männerspielzeug' oftmals in den Vordergrund tritt. Dazu gehören z.B. das Senknetz, der Unterfangkescher, die Stipprute. Noch interessanter sind indessen Carp-Sounder, Aalglocken, Knicklichter, Kopflampe, Futterschleuder, Aaltöter und vieles mehr. Alles das haben wir aus dem Glücksfischer-Bestand zusammen gestellt.

    Der Spielzeug für Männer-Effekt hat sich bei der Abholung durch den Fachbetreuer (kein Angler!) gezeigt. Da musste dieses und jenes befummelt, ausprobiert und durchlebt werden... - auch ein Nichtangler kann sich eben nicht los sprechen von manchen piependen, klingelnden oder blinkenden Reizen, die Angelzubehör nun einmal aussendet.

    Neben Stipprute sowie Grund- und verschiedenen Posenruten ist eine weitere Rute hinzu gekommen, nämlich eine alte Vollglasrute 'Made in DDR' vom VEB Germina, dazu eine DAIWA 4000-Rolle in der alten und fast unzerstörbaren Metallversion. Wir haben dann den Grund für die Hinzufügung des 'Altvehikels' der Ruten- und Rollentechnik genannt; der Betreuer musste lachen. Na, da schauen wir doch mal.



    Wir erhoffen uns für den Menschen ein paar schöne zusätzliche Momente am Wasser für diesen Menschen mit Behinderung, der zwar durch das Schicksal absolut nicht begünstigt scheint, jedoch laut Beschreibungen des Betreuers, sein Leben in seinen Möglichkeiten genießt und lebt- nun halt noch ein Stückchen mehr. Mit angeln eben.

    Wahrscheinlich werden die Teile nur Stück für Stück und über Tage/Wochen verteilt übergeben, damit der Bewohner nicht zu sehr von Gefühlen überfordert wird. Wir sind gespannt, wie es dort weiter geht. Die Fachbetreuer sind jedenfalls bester Stimmung und haben 'Updates' zugesagt
    .
    Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher, als wenn sie Menschen glücklich machen.
    Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner und Philosoph

    #2
    Als Mitglied des GlüFi-Vorstands möchte ich gerne bemerken, dass die Förderung von Bewohnern der (geschlossenen) Wohneinrichtungen uns besonders problematisch zu sein scheint.

    Denn so ohne weiteres können die nicht ans Wasser. Da braucht es schon weitere Unterstützung (vielfach muss ein Betreuer mit raus fahren).

    Umso höher werte ich es, was hier seitens der Einrichtung bzw der Betreuer begonnen worden ist.

    Da geht man 'Glück fischen'...
    Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
    Petri wünscht Andreas

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      #3
      Es ist schön solch eine Geschichte zu hören, wo jemandem eine so große Freude gemacht wird. Auch wenn es natürlich mit der geschlossenen Einrichtung nicht schön ist, finde ich den Einsatz der Betreuer einfach klasse. Sowas gibt es leider noch zu selten, die Rahmenbedingungen sind leider auch häufig nicht ideal dafür.
      Umso schöner ist es das hier ein sehr großer Traum in Erfüllung gegangen ist
      Wer sich Ziele setzt, geht am Zufall vorbei

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        #4
        Klasse Aktion

        Mich freut es immer wieder aufs neue, hier an den tollen Aktionen in Form von Bild und Schrift teilhaben zu können! Weiter so ihr
        Der nächste Fisch ist immer der schönste!

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          #5
          ohne Worte ..... einfach

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            #6
            .
            Und nun lassen wir den Betreuer mal berichten, er beschreibt uns die Übergabe der ersten Angelrute:

            ...kam ich in das Zimmer mitsamt Angel und Zeitschrift, er guckte, sah... und lachte, klatschte in die Hände, freute sich und war glücklich.

            Vorsichtig und konzentriert (das ist jetzt natürlich meine Beobachtung, Interpretation und Beschreibung des Moments) nahm er die Angel in die Hand. Wir haben sie in seinem Zimmer "ausgefahren" und er sagte sowas wie "Wohohohooo...ist die groß!!", inspizierte sie, stellte fest, dass kein Haken dran ist und erklärte mir, was eine Pose ist, wofür man sie braucht und was damit passiert, wenn sie im Wasser ist und dann ein Fisch anbeißt. Als ich ihn fragte, ob man denn sofort die Angel schnell rausholen müsse, wenn der Fisch beißt, lachte er erneut (er ist generell ein sehr froher, gut gelaunter Mensch, der viel lacht) und erklärte mir, dass man zuerst vorsichtig beim Ranholen sein müsse, aber dann nach einem Augenblick schneller kurbeln sollte, damit der Fisch nicht doch noch wieder verschwindet.

            Ich als Angellaie war erstmal begeistert. Damit lässt sich ja schon mal arbeiten!!

            In den Garten zu gehen und mal einen ersten Wurf zu wagen, traute er sich allerdings noch nicht. Wir verstauten die Angel sicher in seinem Schrank. Als weitere Kollegen zum Dienst kamen haben diese noch nicht mal ihre Jacke ausgezogen und wussten schon von seiner neuen Errungenschaft. Gleiches erging den Kolleginnen bei seiner Arbeitsstelle. Der Klient saß noch nicht mal an seinem Platz - da wussten schon alle Bescheid.

            Ich glaube, ich konnte nun ganz gut deutlich machen, dass wir da was ziemlich Tolles gemacht haben!!
            Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher, als wenn sie Menschen glücklich machen.
            Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner und Philosoph

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              #7
              Zitat von Glücksfischer Beitrag anzeigen
              .
              Und nun lassen wir den Betreuer mal berichten, er beschreibt uns die Übergabe der ersten Angelrute:
              top freut mich so was ist doch immer toll zuhören
              LG
              Tim und immer eine Handbreit Wasser unterm Köder

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                #8
                JEP SO MUß DAS

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                  #9
                  Finde das echt eine super Sache! Und es gibt wohl keine schönere Bestätigung! !! Ich finde das toll was ihr alles in die Wege leitet und werde mich, falls ich darf, gerne verbindlich anschließen! Einfach nur klasse!

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                    #10
                    Zitat von Simonsays Beitrag anzeigen
                    Finde das echt eine super Sache! Und es gibt wohl keine schönere Bestätigung! !! Ich finde das toll was ihr alles in die Wege leitet und werde mich, falls ich darf, gerne verbindlich anschließen! Einfach nur klasse!
                    Gerne, fein, super, neue Mitglieder sind natürlich dickstens WELCOME!
                    Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
                    Petri wünscht Andreas

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                      #11
                      Es geht weiter...

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                      Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
                      Petri wünscht Andreas

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                        #12
                        sauber, überregional,
                        jetzt noch an die Geldgeber diesen Artikel und die Finanztöpfe sind offen für Großes..

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                          #13
                          Zitat von Glücksfischer Beitrag anzeigen
                          .
                          Wahrscheinlich werden die Teile nur Stück für Stück und über Tage/Wochen verteilt übergeben, damit der Bewohner nicht zu sehr von Gefühlen überfordert wird. Wir sind gespannt, wie es dort weiter geht. Die Fachbetreuer sind jedenfalls bester Stimmung und haben 'Updates' zugesagt.


                          ~ 1,5 Jahre sind vergangen: Der Bewohner hat inzwischen die Angelsachen Stück für Stück bekommen. Derzeit ist er am "Kopfangeln" und wartet auf besseres Wetter, damit es los gehen kann.

                          Sich mit dem "Angelkopf" bzw dem "Kopfangeln" zu beschäftigen scheint einer der relevanten Aspekte zu werden. Bisher sind die positiven Vor-Angelerlebnisse (also das Erleben des Angelns in der Vorbereitung) meines Erachtens nicht ausreichend gewürdigt.

                          Eine Untersuchung zum Thema "Macht das Angeln schon vor dem Angeln glücklich" oder so ähnlich werde ich mal anregen. Vielleicht findet sich jemand mit fachlicher Kompetenz.
                          Wer nur eine kleine Pfanne hat, braucht keine großen Fische zu fangen!
                          Petri wünscht Andreas

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